Kleiderschrank – kaufen, selber bauen oder Maßanfertigung?

Der perfekte Kleiderschrank ist so individuell wie seine Nutzer. Foto: © New Africa / stock adobe

Der Kleiderschrank zählt zu den wichtigsten Möbelstücken in jeder Wohnung bzw. jedem Haus. Er dient nicht nur als Stauraum für Kleidung, Schuhe und Accessoires, sondern ist oft auch ein zentrales Design-Element im Schlaf- bzw. Ankleidezimmer.

Da fällt die Entscheidung für ein neues Modell nicht leicht. Die Auswahl reicht von vorgefertigten Modellen aus dem Möbelhaus über selbstgebaute Schränke bis hin zu maßgefertigten Lösungen vom Tischler. Jede Variante hat ihre eigenen Vorzüge, Nachteile und ein entsprechendes Preisniveau. Unser Ratgeber gibt eine erste Orientierungshilfe.

Welcher Kleiderschrank passt zu mir?

An erster Stelle steht die Überlegung, welche Anforderungen der neue Schrank erfüllen soll. Wie viel Platz benötigen Sie für Ihre Kleidung? Soll der Schrank eher funktional oder optisch ein Hingucker sein? Gibt es besondere Gegebenheiten im Raum, etwa Dachschrägen oder Nischen, die Sie nutzen möchten?  Falls der Raum klein ist, lohnt es sich, jeden Zentimeter bestmöglich zu nutzen – das gelingt nicht immer mit einem Standardmöbel.

Zudem sollten Sie überlegen, wie wichtig Ihnen Individualität und Langlebigkeit sind. Ein Kleiderschrank begleitet Sie in der Regel viele Jahre. Überlegen Sie auch, wie oft Sie umziehen. Ein selbstgebauter oder maßgefertigter Schrank lässt sich nicht immer problemlos mitnehmen. Wer flexibel bleiben möchte ist mit modularen oder leicht abbaubaren Möbeln besser beraten.

Vorgefertigt kaufen – schnell und unkompliziert

Ein vorgefertigter Kleiderschrank, z. B. Kleiderschränke bei Conforama.ch, ist die einfachste und bequemste Lösung. Sie gehen ins Möbelhaus oder shoppen online, können aus einer Vielzahl von Designs, Farben und Größen wählen und den neuen Schrank meist noch am selben Tag mitnehmen oder sich nach Hause liefern lassen.

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Besonders für Menschen mit wenig Zeit oder ohne handwerkliche Ambitionen ist diese Variante optimal. Viele Schränke „von der Stange“ lassen sich mit zusätzlichen Modulen wie Schubladen, Körben oder Hosenhaltern ergänzen.

Doch Standardmodelle und Standardgrößen stoßen auch schnell an ihre Grenzen. Eventuelle Nischen bleiben ungenutzt, Dachschrägen können den Aufbau schwierig machen. Auch bei der Qualität gibt es große Unterschiede. Günstige Modelle bestehen meist aus Spanplatten mit begrenzter Lebensdauer. Bei Markenherstellern erhält man mehr Qualität, allerdings auch zu einem deutlich höheren Preis.

Selber bauen – kreativ und individuell

Mit einem selbstgebauten Kleiderschrank können Sie das Möbelstück genau nach Ihren Vorstellungen gestalten – vom Grundriss bis zur variablen Innenaufteilung. Diese Variante eignet sich für Menschen, die handwerklich geschickt sind und Wert auf ein einzigartiges Stück legen. Hier bestimmen Sie selbst, welche Materialien zum Einsatz kommen: Massivholz, OSB-Platten oder beschichtete MDF-Platten. Auch die Innenaufteilung liegt völlig in Ihrer Hand.

Tipp: Bevor es losgeht, brauchen Sie ein Konzept. Messen Sie den Raum genau aus, skizzieren Sie den Aufbau und überlegen Sie, wie der Schrank gestaltet sein soll. Dabei helfen spezielle Zeichenprogramme bzw. Apps. Die benötigten Materialien finden sich in jedem Baumarkt oder beim örtlichen Schreiner.

Maßanfertigung – perfekt auf den Raum abgestimmt

Ein maßgefertigter Kleiderschrank ist quasi die Königsklasse. Er passt sich dem Raum perfekt an – ob Dachschräge, verwinkelte Ecken oder hohe Decke. Bester Ansprechpartner für die Planung ist hier ein Tischler bzw. spezialisierter Möbelhersteller.

Gerade in Altbauten oder kleinen Räumen mit ungewöhnlichem Grundriss bietet die Maßanfertigung große Vorteile. Jeder Zentimeter wird sinnvoll genutzt, Schiebetüren sparen Platz, eine eingebaute Beleuchtung sorgt für Übersicht. Auf Wunsch verschwinden sogar Steckdosen oder Kabelschächte hinter dem Korpus.

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Bedacht werden muss aber auch: Diese Variante schlägt preislich deutlich mehr zu Buche. Je nach Größe, Ausstattung und Materialauswahl liegen die Kosten um Einiges über dem Kauf im Möbelhaus. Auch genug Zeit muss vorhanden sein: Zwischen Planung, Herstellung und Aufbau vergehen meist mehrere Wochen. Dafür bekommen Sie ein maßgeschneidertes Möbelstück, das auch optisch perfekt ins Gesamtbild passt.

Kosten im Vergleich

Die Unterschiede bei den Kosten sind enorm. Ein vorgefertigter Schrank vom Möbelhaus startet bereits bei rund 150 Euro für ein einfaches Modell. Markenprodukte mit besserer Qualität, mehr Funktionen und edlem Design bewegen sich schnell im Bereich von 500 bis 1.500 Euro.

Beim Eigenbau hängen die Kosten stark vom Material, dem Werkzeug und der Größe ab. Wer bereits mit einer gut ausgestatteten Werkstatt startet spart einiges. Der Materialpreis für einen mittelgroßen Schrank aus Massivholz oder hochwertiger Spanplatte liegt etwa zwischen 300 und 800 Euro. Hinzu kommen Schrauben, Beschläge, Lack etc. Wer Werkzeug oder Maschinen mietet muss dies einkalkulieren.

Eine Maßanfertigung ist die mit Abstand teuerste Variante. Kleine Einbauschränke starten ab etwa 1.500 Euro. Für größere oder besonders aufwändige Modelle sind 3.000 bis 6.000 Euro normal. Luxuriöse Varianten mit Spezialfunktionen sprengen schnell die 10.000-Euro-Marke. Hier zahlen Sie nicht nur für das Material, sondern auch für Planung, Beratung, Maßarbeit und Montage.

Zeit- und Arbeitsaufwand realistisch einschätzen

Zeit ist ein entscheidender Faktor bei der Entscheidung für den passenden Kleiderschrank. Der Kauf eines Fertigschranks ist in der Regel am schnellsten erledigt. Oft reicht ein Nachmittag im Möbelhaus oder ein Abend am Laptop. Der Aufbau dauert je nach Modell zwischen zwei und sechs Stunden. Wer handwerklich nicht versiert ist, kann den Montageservice hinzubuchen.

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Die DIY-Variante erfordert für Planung, Materialbesorgung, Zuschnitt und den eigentlichen Bau in der Regel mehrere Wochen. Die Maßanfertigung liegt irgendwo dazwischen.

Fazit

Der perfekte Kleiderschrank ist so individuell wie seine Nutzer. Ein vorgefertigtes Modell eignet sich am besten für standardisierte Räume. Wer Freude am Handwerk hat, gestaltet seinen Schrank selbst. Und für höchste Ansprüche und besondere Raumsituationen ist eine Maßanfertigung die beste Lösung.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).