Was kostet ein Spielplatz?

Aufwendig ausgestattete öffentliche Spielplätze verursachen in der Regel hohe Kosten. Foto ellinnurbakarudin via Twenty20
Aufwendig ausgestattete öffentliche Spielplätze verursachen in der Regel hohe Kosten. Foto ellinnurbakarudin via Twenty20

Überall in der Republik lassen sie die Herzen der Kinder höherschlagen. Mit glitzernden Augen nähern die Kleinen diesen wunderbaren Orten schnellen Schrittes und können es oft gar nicht erwarten, hier mit ihren Freunden zu spielen und allerlei Abenteuer zu erleben. Die Rede ist von Spielplätzen im öffentlichen Raum.

Deutschlandweit gibt es rund 100.000 Spielplätze, wobei zu diesem Thema leider keine öffentlichen Zahlen existieren. Klar ist, dass ein Spielplatz im öffentlichen Raum immer eine große Investition darstellt. Rund 65.000 Euro veranschlagen die meisten Kommunen für den Bau eines Spielplatzes. Da wundert es kaum, dass die chronisch klammen Gemeinden in Deutschland in den letzten Jahren eher zurückhaltend waren mit dem Bau neuer Spielplätze.

Doch wie ist das eigentlich, wenn ein Hausbesitzer sich Spielgeräte im Garten aufstellt und hier quasi seinen eigenen Spielplatz mit abenteuerlichem Spielzeug für die Kids entstehen lässt? Wir haben hier einmal ein paar wichtige Kostenfaktoren für beide Bereiche gegenübergestellt.

Was kostet ein Spielplatz?

Im öffentlichen Bereich ist ein Spielplatz auf jeden Fall deutlich kostspieliger als im privaten. Das betrifft sowohl den Bau und die Einrichtung eines Spielplatzes als auch die laufenden Kosten. Wir von was-kostet.net haben hier einmal die wichtigsten Kostenfaktoren für Sie gegenübergestellt.

Einmalige Kosten für einen Spielplatz

Zu den einmaligen Kosten für einen öffentlichen Spielplatz gehören die folgenden Faktoren:

  • Konzeption des Spielplatzes
  • Schaffung des richtigen Untergrunds
  • Anschaffung der Spielgeräte
  • Bepflanzung

Die Konzeption des Spielplatzes

Bei der Konzeption des Spielplatzes handelt es sich erst einmal um den Entwurf der geplanten Spielfläche. Um hier einen ersten Entwurf erstellen zu können, müssen sich Betreiber von Spielplätzen im öffentlichen Raum als erstes fragen, wie viel Platz ihnen tatsächlich zur Verfügung steht. Als Nächstes müssen Sie klären, welche Zielgruppe der Spielplatz ansprechen soll. Ein Spielplatz, auf dem auch ältere Kinder und vielleicht gar Jugendliche Spaß haben sollen, muss anders aussehen als ein Spielplatz für eine Horde Kindergartenkinder.

Vergleich zum Spielplatz im eigenen Garten

Hier erfolgt die Konzeption im Kopf des Hauseigentümers und ist nicht mit der Beauftragung irgendeiner anderen Stelle oder eines entsprechenden Dienstleisters verbunden. Damit ist dieser Teil des Baus eines Spielplatzes im Garten schon mal kostenlos.

Der richtige Untergrund

Die Schaffung des richtigen Untergrunds ist ein weiterer wichtiger Faktor. Da hier auch das Thema Fallschutz eine wichtige Rolle spielt, sollte der Untergrund möglichst weich sein. Aus diesem Grund verwenden noch heute die meisten Städte Sandkastensand, um den Boden eines Spielplatzes zu gestalten. Alternativ können aber auch andere weiche Untergründe gewählt werden – beispielsweise gummierte Bereiche. Wenn keine große Fallgefahr besteht, weil der Spielplatz ohne höhere Klettergeräte auskommt, kann es auch ausreichen, wenn der Untergrund aus einfachem Rasen besteht. Soll hier ein weiterer Bereich wie beispielsweise ein Basketballfeld oder zumindest ein einzelner Korb zusätzlich installiert werden, muss in diesem Bereich natürlich harter Boden vorhanden sein.

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Vergleich zum eigenen Garten

Im eigenen Garten ist der Untergrund erst einmal Ihre eigene Entscheidung. Hier gibt es keine rechtlichen Vorgaben in Richtung Fallschutz oder Ähnlichem. Insofern kann ein kleiner Spielplatz für den privaten Gebrauch hier auch problemlos ganz normale auf dem Rasen aufgestellt werden. Wenn Ihr Garten allerdings über größere Unebenheiten verfügt, wäre es sinnvoll, diese zu beseitigen, bevor Sie Spielgeräte aufbauen.

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Die Spielgeräte

Wenn der Untergrund steht, geht es an die Auswahl der Spielgeräte. Im heimischen Garten wie auch im öffentlichen Raum sind diese sicherlich der größte Kostenfaktor. Für Spielgeräte, die auf einem öffentlichen Spielplatz aufgestellt werden sollen, müssen Sie in etwa mit folgenden Kosten rechnen:

  • Seilklettergarten ab etwa 5.500 Euro
  • Kletternetzpyramide ab etwa 10.500 Euro
  • Große Balancier- und Kletteranlagen ab etwa 28.000 Euro
  • Schaukelsystem mit verschiedenen Schaukeloptionen ab etwa 1.500 Euro

Das sind nur einige der beliebtesten Spielplatzspielgeräte und ihre ungefähren Preise. Natürlich ist es auch bei diesen Produkten so, dass eine höhere Qualität auch einen höheren Preis nach sich zieht. Beispspielsweise gibt es einen Sandkasten mit Dach bereits für vergleichsweise wenig wenig Geld, aber auch für mehrere hundert Euro.

Vergleich zum eigenen Garten

Spielgeräte für den eigenen Garten sind in aller Regel deutlich günstiger und schon für einige Hundert Euro problemlos zu haben. Das liegt vor allem daran, dass auch der größte Spielplatz im eigenen Garten eben in aller Regel nur von den eigenen Kindern gebraucht wird und damit gar keine so hohe Verschleißgefahr besteht, wie auf einem öffentlichen Spielplatz. Schaukelsysteme aus Metall bekommen Sie beispielsweise bereits für rund 100 bis 200 Euro. Ganze Klettergerüste sind bereits für 500 bis 1.000 Euro zu haben.

Übrigens: Wer sich in den eigenen Garten das eine oder andere Spielgerät mit Fitnessfaktor stellt, wie beispielsweise eine Reckstange, kann sich unter Umständen die Kosten fürs Fitnessstudio sparen.

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Die Bepflanzung

In aller Regel soll die Bepflanzung einen Spielplatz umrahmen und ihn ein Stück weit einfassen. Oft werden zu diesem Zweck Büsche und einige Bäume gepflanzt. Wie hoch hier die Kosten ausfallen, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. So beispielsweise davon, wie hoch bzw. groß die Büsche und Bäume bereits sind.

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Im heimischen Garten fallen für diesen Faktor in aller Regel gar keine Kosten an, denn hier wir die restliche Gartenbepflanzung unabhängig von den aufgebauten Spielgeräten geplant und vorgenommen.

Laufende Kosten für einen Spielplatz

Auch die laufenden Kosten sind für den Spielplatz im öffentlichen Raum um ein Vielfaches höher als für einen Spielplatz im heimischen Garten. So kann die Pflege des Spielplatzes ein hoher Kostenfaktor sein – einer der Gründe, weshalb viele Spielplätze in Deutschland zuweilen etwas verwahrlost wirken.

Zur Pflege gehören Faktoren wie das Sauberhalten des Sandes, die Pflege der Pflanzen und die tägliche oder zumindest wöchentliche Sichtkontrolle der Spielgeräte. Während die Sichtkontrollen der Betreiber selbst oder seine Angestellten erledigen können, wird für die restlichen Tätigkeiten oftmals ein Dienstleister beauftragt, was natürlich wieder zu entsprechenden Kosten führt.

Sicherheit wird hier großgeschrieben – kostet aber auch Geld

Für jeden Spielplatz im öffentlichen Raum gibt es einige wichtige und spannende Termine im Jahr. Der TÜV beispielsweise prüft regelmäßig, ob die Spielgeräte noch der Norm entsprechen und ob diese Geräte wirklich alle soweit sicher sind.

Dazu erfolgt erst einmal eine Erstabnahme von Spielgeräten, wenn diese aufgebaut wurden. Dann gibt es Quartalsinspektionen, in denen geprüft wird, ob Geräte womöglich instandgesetzt werden müssen und ob irgendwo eine Gesundheitsgefährdung vorliegen könnte. Drittes Standbein der Sicherheitsvorkehrungen für einen solchen Spielplatz, sind die Jahreshauptinspektionen. Hier wird noch einmal ganz genau auf die Stabilität und Sicherheit der einzelnen Spielgeräte geschaut.

Vergleich zum Spielplatz im eigenen Garten

Die Verpflichtung eines Spielplatzbetreibers im öffentlichen Raum entsprechende Prüfungen vornehmen zu lassen, ergibt sich aus den Vorschriften und dem Regelwerk der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Für private Gärten gilt dies nicht. Hier ist es eher so, dass Sie auf jeden Fall darauf achten sollten, dass die von Ihnen gekauften Geräte TÜV-geprüft sind. Die persönliche Sichtkontrolle ca. einmal die Woche sollten Sie bei Ihren eigenen Spielgeräten natürlich auch nicht vergessen.

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Fazit

Dass die meisten öffentlichen Spielplätze von den Kommunen selbst betrieben werden und sich kaum mal private Betreiber finden lassen, liegt zu einem großen Teil an den Spielplatz Kosten. Denn gerade bei einem Spielplatz mit kostenloser Nutzung ist es nahezu unmöglich, diese Kosten wieder hereinzuholen. Im privaten Bereich ist der Bau eines Spielplatzes erheblich günstiger – doch auch hier sollte unbedingt auf das Thema Sicherheit geachtet werden.

Foto: ellinnurbakarudin via Twenty20

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).