Viele Unternehmen sehnen sich zunehmend nach einer eigenen App, denn hieraus kann eine hervorragende Kundenbindung stattfinden, und in gewisser Hinsicht zeigt das auch Professionalität. Es ist heute noch längst kein Standard, dass jeder Dienstleister oder Händler über eine App verfügt.
Wir sehen uns an, welche Kosten für eine App entstehen würden und wie der Prozess zur fertigen Anwendung ausschaut.
Diese Kosten fallen bei der App Programmierung an
Bezüglich der Kosten für eine App Programmierung kann keine pauschale Antwort gegeben werden, denn eine App ist stets eine Maßanfertigung. Im Prinzip setzen sich die Kosten aus Planung, Design und Programmierung zusammen. Das Thema „Kosten App“ kann aber manchmal günstiger sein als gedacht. Hierzu im späteren Verlauf des Ratgebers mehr.
Planung
Bevor entwickelt werden kann, muss zuerst die Planung erfolgen. Eine Agentur ruft in dieser Phase bereits circa 2.000 Euro auf, denn es sind einige Stunden Arbeit, die Planung und Konzeptionierung zu entwickeln. Sehr kompliziert wird es vor allem dann, wenn Schnittstellen integriert werden müssen.
Für die Entwickler ist jedoch alles möglich. Wer eine App entwickeln lassen möchte, kann damit rechnen, dass der Entwickler die gewünschten Schnittstellen und Funktionen integrieren kann. Im Prinzip gibt es weder bei Apples iOS noch bei Googles Android Elemente, welche nicht umgesetzt werden könnten.
In der Planung sollte auch die Vermarktung bereits in etwa berücksichtigt werden, so auch in Bezug darauf, wie die ersten Nutzer gewonnen werden können – beispielsweise durch Influencer.
Design
Die Kosten für das Erscheinungsbild einer App liegen im Durchschnitt zwischen 4.000 und 6.000 Euro. Hierbei geht es aber nicht nur um das Corporate Design, sondern auch um das User Interface (UI). Es muss überlegt werden, an welchen Stellen des App-Designs welches Element platziert werden soll und aus welchem Grund es genau dort platziert werden sollte.
Eine unpraktische oder gar komplizierte Darstellung wird dafür sorgen, dass der Nutzer nicht allzu viel Freude daran hat und vermutlich sofort die App löschen wird. App-Nutzer sind nämlich in der Regel sehr ungeduldig, da es auch permanent durch Benachrichtigungen zu Ablenkung kommt.
Programmierung
Die Umsetzung der Ideen ist sehr zeitaufwendig und kann äußerst kostenintensiv werden, es kommt hierbei ganz darauf an, welche Funktionen ermöglicht werden sollen. Eine bloße Abbildung von Informationen ist beispielsweise sehr einfach. Sobald aber auch Buchungsprozesse und ähnliches integriert werden, bedarf es auch ein System, mit welchem die App kommunizieren soll.
Somit entsteht zu einem Programmierbedarf in Bezug auf das Frontend und Backend, woraus dann das Unternehmen die Informationen erhält und verwerten kann. Die Kosten für eine App hierbei in einem Kostenrahmen zu nennen, ist schlichtweg nicht möglich. Es gibt Firmen, welche eine App für 5.000 Euro entwickeln lassen, haben, dann aber auch wieder welche, welche bei über 250.000 Euro liegen.
App Programmierung – wichtige Fragen
Bei der App Programmierung richten sich die Kosten aber auch danach, auf welchen Plattformen die Anwendung bereitgestellt werden soll. Neben einer iOS- und Android-App, gibt es auch noch die Möglichkeit einer Web-App oder einer Plattform übergreifenden Möglichkeit. Die App Kosten richten sich hiernach.
Neuerdings können iOS-Apps auf einem Mac auf Apples eigenem Prozessor (M1) abgespielt werden, dies erleichtert es für Entwickler zunehmend. Android-Apps dagegen können auf Windows 11 Computern gestartet werden.
- Hans-Georg Schumann (Autor)
Technologie
Insgesamt gibt es drei Möglichkeiten: Framework, Baukasten wie von AppYourself oder frei entwickelt. Diese Möglichkeiten sehen wir uns nun genauer an:
Bei einer mobilen nativen App sind Datensicherheit und User Experience gewährleistet, denn die App wird speziell für eine Plattform entwickelt. Dabei werden dann auch all die Möglichkeiten einer Plattform bestmöglich ausgenutzt. Bei Apple werden neben den Kosten für die App aber auch Gebühren für die Veröffentlichung von 99 US-Dollar (Privatpersonen) oder 299 US-Dollar (Unternehmen) pro Jahr fällig. Bei Google (Play Store) kostet dies 25 US-Dollar einmalig.
Eine Web-App ist ausschließlich für Online-Datenübertragungen entwickelt worden, hierfür gibt es sehr bekannte Beispiele wie Netflix oder Cloud-Lösungen wie die von Apple, Google oder einer jeden modernen Buchhaltungssoftware. Progressive Web-Apps sind eine Weiterentwicklung dessen, diese können auch offline genutzt werden. Hierfür werden auch Frameworks eingesetzt, diese erleichtern die Entwicklung und häufig kosten diese auch kein Geld, so auch im Falle von Laravel (Open Source).
Wesentlich günstiger ist die App-Entwicklung mit einem Baukasten-System möglich, denn die benötigten Elemente werden dafür so platziert, wie es am Ende aussehen soll. Ein Programmierer ist nicht notwendig, da diese Systeme bereits über 30 einsatzfähige Module bereitstellen. Hiermit können dann Bestellungen aufgenommen, Serviceanfragen bearbeitet und Daten miteinander (sicher) ausgetauscht werden.
Praxisbeispiel: So könnte eine Kalkulation aussehen
Die Nennung eines Preises ist zwar nicht möglich, aber es können die einzelnen Kosten in etwa kalkuliert werden. Handy-App für einen örtlichen Imbiss (möglichst kostengünstig als Hybride-App beziehungsweise Web-App):
- Planung und Konzeption: 700 Euro
- Design: 1.200 Euro
- Umsetzung (Entwicklung): 2.500 Euro
- Anpassungen: 1.000 Euro
Der Betreiber muss für seinen Service nun ein Budget von 5.400 Euro bereitstellen.
Möglicherweise ist seine App aber auch umsetzbar mit einem Baukasten-System, hier beginnen die Preise für eine Web-App bei 34 Euro im Monat, die iOS- und Android-App bei 59 Euro und eine Full-Service-App etwa 299 Euro. Die Preise für einen solchen Dienstleister sind aber jeweils unterschiedlich und werden vor allem durch Leistungen definiert.
Fazit
Die Kosten für eine App können im niedrigen dreistelligen Bereich pro Jahr liegen, aber auch im vier- bis fünfstelligen Bereich. Es kommt immer darauf an, über welche Funktionen eine App verfügen sollte und welche Ziele langfristig erreicht werden sollten.
Die App sollte auch nicht als Ausgabe betrachtet werden, sondern als Investition für mehr Umsatz. Sollte es zu mehr Umsatz kommen, dann könnte auch über einen Geschäftskredit nachgedacht werden.
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