Ein Umzug ist immer mit Stress und Kosten verbunden. Vor allem, wenn Sie neben der „normalen“ Umzugskosten noch zusätzliche Posten zu bewältigen haben.
Muss die neue Wohnung tapeziert werden, oder brauchen Sie eine neue Küche? Das alles kostet Geld. Noch teurer wird es, wenn Möbel vorübergehend eingelagert werden müssen.
Dennoch sind Umzüge keine Seltenheit. Täglich finden in Deutschland etwa 25.000 Umzüge statt. Allein in Berlin ziehen pro Stunde 18 Familien von einem Stadtteil in einen anderen. Das sind statistisch betrachtet alle drei Minuten ein Umzug.
Wir zeigen Ihnen im folgenden Artikel, mit welchen Kosten Sie für Umzüge in Berlin oder anderen Teilen Deutschlands rechnen müssen und wie Sie die Kosten für Ihren Wohnungswechsel so weit wie möglich reduzieren können.
Was kostet ein Umzug?
Die Kosten eines Umzugs sind von ganz verschiedenen Faktoren abhängig. Da wäre einmal das Umzugsvolumen – also die Menge an Möbeln und Gegenstände, die transportiert werden müssen. Dann spielt die Entfernung zwischen den beiden Wohnungen eine wichtige Rolle.
Den größten Einfluss auf die Gesamtkosten nimmt die Frage, ob Sie ein Umzugsunternehmen beauftragen möchten und wenn ja, welche Serviceleistungen Sie von diesem Unternehmen in Anspruch nehmen wollen. Bei Nutzung eines Umzugsunternehmens müssen Sie im Durchschnitt mit den folgenden Umzugsservice Kosten rechnen:
- Bei einem Umzug in einer Großstadt oder von einer kleineren Stadt in eine Nachbarstadt
Ein Umzug einer kleinen Singlewohnung von rund 35 qm kostet hier in der Regel zwischen 500 und 1.000 Euro. Bei größeren Wohnungen für 2 Personen (ca. 65 qm) müssen Sie mit Kosten von 700 bis 1.200 Euro rechnen. Familienumzüge mit Wohnungsgrößen von 120 qm und mehr kommen auf Kosten zwischen 1.200 und 2.000 Euro.
- Bei einem Umzug über Entfernungen von 600 km und mehr
Hier kostet ein Singleumzug etwa 1.100 bis 1.800 Euro. Ein Umzug aus einer Paarwohnung liegt bei 1.500 bis 2.400 Euro. Ein Familienumzug quer durch Deutschland kostet dann bereits 2.600 bis 3.600 Euro.
Wie kann ich beim Umzug Geld sparen?
Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, Geld bei einem Umzug zu sparen. Wir zeigen Ihnen hier, wie Sie Ihre Kosten so niedrig wie möglich halten können.
1) Gebrauchtes Packmaterial
Gläser, Geschirr und andere zerbrechliche Dinge müssen natürlich sicher verpackt werden. Doch dafür muss man nicht zwangsläufig eine teure Luftpolsterfolie verwenden. Auch altes Zeitungspapier bietet eine Menge Schutz und Sicherheit für zerbrechliche Gegenstände.
Umzugskisten sind auf den ersten Blick nicht teuer. Ein Karton kostet meist zwischen 1,80 Euro und 3,00 Euro – je nach Größe und Anbieter. Doch wenn Sie für Ihren Umzug 50 bis 100 Kartons benötigen, kann auch das schnell ein erheblicher Kostenpunkt werden.
Hier gibt es günstigere Alternativen. Viele Supermärkte haben sogenannte Bananen-Kisten, in denen Obst, Gemüse und andere Waren transportiert werden, am Lager und entsorgen diese nach einiger Zeit. Wenn Sie bei Ihrem Supermarkt vorsprechen und anfragen, können Sie sich oft mit solchen Kartons kostenlos eindecken.
2) Private Fahrzeuge nutzen
Ein Umzugswagen kostet für einen einzelnen Tag ab 80 Euro aufwärts. Oft kann man auf einen Umzugswagen nicht komplett verzichten, denn nicht jeder verfügt über ausreichend große Fahrzeuge, um auch Möbel zu transportieren. Doch wenn Sie die Umzugskisten beispielsweise in Ihrem eigenen Fahrzeug nach und nach in die neue Wohnung transportieren, sodass Sie den Umzugswagen vielleicht nur für wenige Stunden für den Transport der Möbel benötigen, können Sie die Kosten reduzieren.
Steht Ihnen vielleicht sogar ein Anhänger zur Verfügung? In diesem Fall kann es sogar möglich sein, komplett auf die Miete eines Umzugswagens zu verzichten.
3) Freunde statt Umzugsunternehmen
Ein Umzugsunternehmen hat einige Vorteile – so sind die Mitarbeiter beispielsweise versichert, sodass Schäden an Ihren Möbeln oder am Hausflur, die von den Möbelträgern verursacht wurden, von der Versicherung getragen werden. Helfen Freunde bei Ihrem Umzug und Ihr Sofa nimmt Schaden, wird die Frage nach der Kostenübernahme schnell zu einem Problem.
Andererseits können der Verzicht auf ein Umzugsunternehmen und die Hilfe von Freunden vor allem bei einem größeren Umzug schnell mal Summen im vierstelligen Bereich einsparen.
4) Vor dem Umzug ausmisten
Ob Sie nun ein Umzugsunternehmen nutzen möchten oder nicht – wenn Sie vor Ihrem Umzug ausmisten, reduzieren Sie die Menge an Kisten und Möbeln, die den Umzug mitmachen müssen. Bei der Nutzung eines Umzugsunternehmens macht sich das direkt am Preis des Umzugs bemerkbar.
Wenn Sie den Umzug mit Freunden und Bekannten durchführen, geht der Umzug einfach schneller und Sie müssen in Ihrer neuen Wohnung weniger auspacken.
5) Nachmieter finden
Oft ist ein Umzug mit der Zahlung einer oder sogar zweier Doppelmieten verbunden. Wenn Sie den Schlüssel für die neue Wohnung bereits haben, um hier zu renovieren, oder falls zwischen der Zusage der Wohnung und der konkreten Anmietung einfach nicht viel Zeit lag, sodass sich die drei Monate Kündigungsfrist mit Ihren ersten Mietmonaten in der neuen Wohnung überschneiden.
Wenn Sie rechtzeitig den Auszug schaffen, können Sie eine oder zwei Doppelmieten sparen, indem Sie Ihrem Vermieter direkt einen Nachmieter präsentieren können. Dann besteht die Möglichkeit, dass Sie früher aus Ihrem alten Mietvertrag ausscheiden.
6) Verträge prüfen und bei Bedarf wechseln
Ein Umzug bietet in den meisten Fällen für Versorgungsverträge ein Sonderkündigungsrecht. Deshalb nutzen viele die Möglichkeit und vergleichen einfach noch einmal neu die Angebote verschiedener Anbieter. Dafür eignen sich bekannte Portale im Internet.
7) Umzug von der Steuer absetzen
Ist Ihr Umzug beruflich veranlasst, können alle für den Umzug anfallenden Kosten als Werbungskosten von der Steuer abgesetzt werden. Das bezieht sich auch auf die Kosten für die Fahrt an den neuen Wohnort zur Wohnungsbesichtigung. Wenn der Umzug Sie von einer Ecke Deutschlands in eine andere führt, können bei einer Wohnungsbesichtigung sogar Übernachtungskosten in einem Hotel abgesetzt werden. Auch die Kosten für Verpackungsmaterial sind hier absetzbar.
Anders sieht es aus, wenn der Umzug nicht beruflich veranlasst ist. In diesem Fall gibt es immer noch Steuersparmöglichkeiten, diese sind allerdings deutlich beschränkter. So können dann nur die Kosten für haushaltsnahe Dienstleistungen – also zum Beispiel die Kosten für ein Umzugsunternehmen – von der Steuer abgesetzt werden. Hier können 20 % der Kosten, höchstens aber 4.000 Euro, steuermindernd geltend gemacht werden.
Fazit
Jeder Umzug verursacht Kosten. Wie hoch diese am Ende ausfallen, ist oft abhängig von Ihren persönlichen Verhältnissen, aber auch von der Art und Weise, wie Sie Ihren Umzug durchführen. Wer beim Verpackungsmaterial spart, vor dem Umzug ausmistet, private Fahrzeuge nutzt und auf die Hilfe von Freunden und Verwandten zurückgreifen kann, der kann vergleichsweise günstig umziehen.
Wer ein Umzugsunternehmen beauftragen muss – oder möchte – sollte auf jeden Fall die Möglichkeit des steuerlichen Abzugs nutzen. Dafür ist es aber wichtig, dass die Rechnung am Ende überwiesen wurde – Barzahlungen werden von den Finanzämtern nicht steuermindernd akzeptiert.