Was darf eine neue Küche kosten? Die Nestlé-Studie „So kocht Deutschland“ fand heraus: Die Deutschen brauchen durchschnittlich 25 Minuten, um eine Mahlzeit auf den Tisch zu bringen.
Das ist nicht lange und doch – oder gerade deshalb – erfordert die Essenszubereitung eine hochwertige Küchenausrüstung. Was kostet das und was beeinflusst die Höhe des Preises? Welche Bedeutung hat die Küche für den Einzelnen? Diesen Fragen gehen wir auf den Grund.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis einer Küche?
Die Küche gehört zu den Lieblingsräumen in der Wohnung. Sie ist ein sozialer Treffpunkt für Familie und Freunde, an dem sie gemeinsam kochen, essen und sich auszutauschen.
Steht nach Umzug oder Renovierung deren Neugestaltung an oder benötigen Haushalte ergänzende Geräte und Utensilien, bedürfen die geplanten Anschaffungen einer Kalkulation. Was darf die Küche kosten? Eine Antwort finden Verbraucher, wenn sie einen Blick auf die Faktoren werfen, die die Küchenpreise beeinflussen.
Ist das Budget knapp, kann eine funktionale Küche für weniger als 1.000 Euro eingerichtet werden. Hochwertige Materialien und neue Technik erhöhen die Kosten um das Vielfache. Folglich nimmt neben Größe und Design der Küche deren Einrichtung Einfluss auf die Preisgestaltung.
Zu den wesentlichen Kostenfaktoren, die den Kauf einer Küche beeinflussen, zählen:
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- Raumgestaltung
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- Materialwahl für Arbeitsplatten und Küchenfronten
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- Kücheneinbaugeräte und weitere Ausstattung
Stellen Küchenstudio oder selbstständige Küchenplaner die Traumküche zusammen, fließen zusätzliche Beratungskosten in die Preiskalkulation ein.
Welche Kosten planen Käufer für die Raumgestaltung ein?
Zur Raumumgebung der Küche gehören alle Faktoren, die nicht direkt mit der Küchenzeile und den Küchengeräten zusammenhängen. Dazu zählen:
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- Heimtextilien wie Gardinen und Vorhänge für Küchenfenster
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- Bodenbelag wie Vinylfußboden, Parkett oder Fliesen
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- Wandgestaltung durch Tapezieren oder Auftragen von Wandfarbe
Ebenso wirkt sich die Küchendekoration mit Bildern und anderen Accessoires preislich auf die Küchengestaltung aus.
Eine pauschale Antwort auf die Frage, was die Gestaltungselemente der Küche kosten, gibt es nicht. Zum Großteil hängen die Preise davon ab, ob die Käufer …
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- den Küchenraum selbst renovieren oder ein Unternehmen beauftragen
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- Küchenmöbel und -accessoires neu oder gebraucht kaufen
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- günstige oder hochwertige Verarbeitungsmaterialien wählen
Im Vergleich zum Preis für die Küche selbst und deren Geräte liegen die Kosten der Raumumgebung tendenziell niedriger.
Was darf die Gestaltung einer Küche kosten?
Die Wahl des Materials für Arbeitsplatte und Küchenfronten beeinflusst die Kosten einer Küche stark. Bei Küchenarbeitsplatten gehören günstige Modelle mit Dekorbeschichtung und Holzplatten zu den beliebten Ausführungen. Erstere kosten je laufendem Meter im Schnitt ab acht bis zehn Euro. Bei Letzterem rechnen Käufer mindestens mit Aufwendungen von 20 bis 50 Euro pro Meter.
Zu den hochwertigen Materialien für Arbeitsplatten gehört Naturstein wie Granit. Pro Meter entstehen im Schnitt Kosten ab 200 Euro. Für hochqualitative Materialien wie Glas, Acryl, Keramik und Edelstahl belaufen sich die Preise auf 200 bis 800 Euro pro Meter. Die teuerste Variante besteht in einer Küchenarbeitsplatte aus Dekton. Der Meterpreis beginnt bei 1.000 Euro.
Neben der Arbeitsplatte nimmt die Gestaltung der Küchenfronten auf die Gesamtkosten beim Küchenkauf Einfluss. Hierbei unterscheiden sich Grund- und Obermaterial. Die meisten Küchenfronten bestehen aus …
Material | Eigenschaften |
MDF-Platten | stabil, glatt und gleichmäßig strukturiert |
HPL-Platten | hitzebeständig bis zu 180 Grad Celsius, abriebfest und beständig gegenüber Feuchtigkeit |
Spanplatten | flexibel nutzbar und günstig |
Massivholz | hochwertige und individuelle Optik, langlebige und stabile Verarbeitung |
Spanplatten sind die preisgünstigste Variante, während Massivholzfronten tendenziell am meisten kosten. Beim Obermaterial der Küchenfronten unterscheiden sich:
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- Folien
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- Schichtstoffe
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- Melaminharz
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- Echt- und Massivholz
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- Lackbeschichtung
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- Acryl
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- Edelstahl und
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- Glas
Dekorfronten und Echtholzfurniere bieten sich als günstige Lösung an. Zu den hochpreisigen Varianten zählen Matt- und Hochglanzlack sowie Massivholzschichten. Die Option Massivholz kostet bei einer Fläche von vier Quadratmetern etwa 2.000 Euro.
Wie beeinflussen Küchengeräte die Kostengestaltung?
Den größten Kostenfaktor bei der Küchengestaltung stellen die Küchengeräte dar. Zur Grundausstattung gehören …
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- Kochfeld
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- Dunstabzugshaube
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- Backofen
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- Kühlschrank
Ein Geschirrspüler spart wertvolle Zeit. Jedoch bedarf dieser regelmäßig einer gründlichen Reinigung, wobei die Gummidichtungen Aufmerksamkeit verdienen. Eine 2011 veröffentlichte Studie kam zum Ergebnis, dass sich hier gesundheitsgefährdende Pilze ansammeln können.
Die Basisausstattung der Küchengeräte kostet abhängig von Qualität und Funktionsumfang zwischen 2.500 und 25.000 Euro. Dazu kommen Kosten durch zusätzliches Küchenequipment.
Passionierte Kaffeetrinker statten die Küche mit Kaffeemaschine oder einem Kaffeevollautomaten aus. Für Feinschmecker, die ungern auf Currywurst oder Pommes verzichten, kommt die beste Heißluftfritteuse als Küchenausstattung infrage. Weitere Zusatzgeräte für die Küche sind …
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- Mikrowelle
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- Küchenmaschine
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- Wasserkocher
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- Eierkocher
Jedes dieser Geräte verursacht durch den Neukauf zusätzliche Kosten.
Wie hoch sind die Kosten für eine Küche?
Das Zusammenspiel aus Küchengestaltung und der Ausstattung beeinflusst die Kosten. Die günstige Basisvariante kostet etwa 1.000 Euro; individualisiert verursacht sie Kosten ab 5.000 Euro.
Die Hochwertigkeit der Küche nimmt an Bedeutung zu. Insbesondere bei den 25- bis 39-Jährigen entwickelt sie sich zunehmend zum Statussymbol und dient der Selbstinszenierung. Bei entsprechenden Luxusküchen, die diese Personengruppe auch gern in den sozialen Medien präsentiert, beginnen die Preise bei 30.000 Euro.
Wie kann ich beim Kauf einer Küche sparen?
Eine neue Küche gehört bei der Wohnungseinrichtung zu den kostenintensiven Punkten. Daher überlegen sich potenzielle Käufer, wie es ihnen gelingt, Geld einzusparen. Beim Küchenkauf bieten sich ihnen drei Möglichkeiten …
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- Gebrauchtkauf
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- Kauf von Ausstellungsstücken
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- Outlet-Kauf
Eine Option, um beim Küchenkauf zu sparen, bildet der Kauf gebrauchter Küchen oder Küchengeräte. Im Schnitt verliert eine Küche nach einem Jahr rund zehn Prozent ihres Neuwerts. Nach fünf Jahren liegt der Wert einer ehemaligen 2.000-Euro-Küche demnach bei 1.000 Euro.
Der Gebrauchtkauf von Küchengeräten kommt für Sparfüchse und Menschen, die auf nachhaltigen Konsum Wert legen, infrage. Kaufen diese Küche sowie Küchengeräte aus zweiter Hand, achten sie auf Qualität und Langlebigkeit der Produkte. Speziell bei Küchenzeilen ist es wichtig, dass die gewählte Ausführung hinsichtlich der Maße in die eigene Wohnung passt.
Entscheiden sich Verbraucher, Ausstellungsstücke statt verpackter Neuware zu kaufen, gelingt eine Preisreduktion von 50 bis zu 70 Prozent. Die Maße der Ausstellungsküchen sollte zu den räumlichen Gegebenheiten in der Wohnung passen. Eine nachträgliche Anpassung verursacht zusätzliche Kosten.
In Outlets finden Käufer Küchengeräte sowie komplette Küchen 30 Prozent oder mehr unterhalb des Listenpreises. Entsprechende Modelle stammen aus Überproduktion, Auslaufsortimenten oder Insolvenzen. Ebenso kann es sich um Ausstellungs- und Musterküchen bekannter Anbieter handeln.
Gibt es Förderungsmöglichkeiten für Küchen?
Den Kauf einer Küche fördert der deutsche Staat im Normalfall nicht. Anders sieht es aus, wenn Wohnungs- oder Hausbesitzer diese altersgerecht umbauen. Für eine barrierefreie Gestaltung bietet die KfW einen Förderkredit von bis zu 50.000 Euro.
Fazit
Welche Kosten beim Küchenkauf auf die Verbraucher zukommen, hängt von Größe, Materialwahl und Ausstattung der Küche ab. Beginnend bei 1.000 Euro für die Basisvariante, können sich die Preise auf deutlich mehr als 30.000 Euro belaufen. Bereits vor der Küchenplanung ergibt es daher Sinn, sich eine Budgetgrenze zu setzen und sich an diese zu halten.