Auslandsstipendium – Kosten und Förderungen

Ein Studium an der Harvard University ist der Traum vieler junger Menschen.
Ein Studium an der Harvard University ist der Traum vieler junger Menschen.

Das Studium an einer erstklassigen Universität im Ausland ist der Traum vieler Studierenden. Eine Zeitlang am Imperial College London, an der Stanford University oder der University of Tokyo zu studieren ist möglich, allerdings nur mit wohlhabenden Eltern oder einem Auslandsstipendium.

Welche Stipendien es gibt, wie hoch die Kosten für einen Auslandsaufenthalt sind und mit welchen zusätzlichen Förderungen man rechnen kann, erläutert dieser Beitrag. Nebenbei bemerkt: Ach für die Forschung sind Auslandsstipendien möglich. Wer also etwa bei der Nacht der Forschung in Heidelberg auf den Geschmack gekommen ist, könnte einen guten Grund haben, sich für ein Forschungsstipendium im Ausland zu bewerben.

Welche Stipendien für Auslandssemester gibt es?

Insgesamt stehen in Deutschland etwa 2.300 Stipendienprogramme zur Verfügung, bei denen man sich als Studierender bewerben kann. Darüber berichtete unter anderem der Portal International Doorway, sozusagen der Türöffner für ein Stipendium im Ausland. Davon sind viele Stipendien für ein Studium im Ausland gedacht. Solche Auslandsstipendien werden vor allem angeboten von:

  • Unternehmen
  • Stiftungen
  • Regierungen
  • Partnerprogramme zwischen Universitäten/Hochschulen

Auf diese Weise soll entweder kompetenter Nachwuchs für die Wissenschaft oder ein Unternehmen herangezogen oder die entsprechende ausländische Universität sowie das Land beworben werden. Zu den bekanntesten Stipendienprogrammen in Deutschland gehört das Erasmus-Plus-Programm. Nahezu jede deutsche Universität/Hochschule pflegt Kontakte mit ausländischen Partneruniversitäten und hat mit ihnen ein sogenanntes Erasmus-Abkommen geschlossen. Besonders gefragt sind dabei akademische Stipendien in den USA.

Welche Voraussetzungen gibt es?

Wer sich im Rahmen des Erasmus-Plus-Programms für ein Auslandsstipendium bewirbt, muss für ein Bachelor- oder Masterstudium eingeschrieben sein bzw. zu den Doktoranden zählen. Solche Stipendien werden gerne an Personen vergeben, deren Background eine einkommensschwache oder sogar bedürftige Familie bildet und die ohne finanzielle Unterstützung kein Auslandsstudium absolvieren könnten.

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„Viele Stipendienprogramme erwarten darüber hinaus ehrenamtliches Engagement sowie eine bestimmte Begabung“, sagt Maryam Meratipour, Personal Trainerin in Hamburg. Sehr häufig gelten als eine Bedingung für ein Auslandsstipendium die Anfertigung eines Erfahrungsberichtes oder die Teilnahme an bestimmten Projekten an der ausgewählten Hochschule/Universität. Selbstverständlich muss der Bewerber das gesetzlich vorgeschriebene Alter haben.

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Wie finde ich dein Auslandsstipendium?

Die Suche nach dem passenden Stipendium fürs Auslandsstudium kann man über das Internet starten. Es gibt verschiedene Websites, auf denen es Listen mit entsprechenden Stipendien gibt. Zu diesen Websites zählen unter anderem:

  • wege-ins-ausland.de
  • mystipendium.de
  • auslandsaufenthalt.org
  • stipendien-tipps.de
  • daad.de
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Auf diesen Seiten findet man Stipendienausschreibungen und die wichtigsten Tipps zu den jeweiligen Voraussetzungen. Außerdem erhält man Hinweise zur Höhe des Stipendiums, für das man sich bewirbt. Manche Anbieter stellen die Gebühren für die Hochschule, andere zahlen einen Teil der Lebenshaltungskosten während des Auslandsaufenthaltes und einzelne übernehmen sogar die gesamten Kosten.

Wie hoch der Betrag letztlich ist, hängt von der Dauer des Aufenthaltes und der Art des Stipendiums ab, also davon, ob es ein Voll- oder Teilstipendium ist und ob man einen Kurzzeit- oder Langzeitaufenthalt anstrebt.

Lebensunterhalt im Auslandsstipendium finanzieren

Die Höhe des monatlichen Stipendiums ist unterschiedlich und hängt vom Anbieter an. So gewährt etwa die polnische Regierung 325 Euro für einen Zeitraum von 9 Monaten, von der lettischen Regierung gibt es für 11 Monate 670 Euro pro Monat und ein von der finnischen Regierung ausgelegtes Stipendium zahlt 12 Monte lang jeden Monat 1.500 Euro. Beim Erasmus-Plus-Programm liegt der monatliche Höchstbetrag bei 650 Euro. Viele Studierende entscheiden sich, zusätzlich zum Auslandsstudium einem Nebenjob am Studienort nachzugehen, um so die finanziellen Mittel für den Lebensunterhalt aufzubessern.

Reisekosten für ein Auslandsstipendium

Es gibt sogar eigene Reisestipendien für Auslandsaufenthalte von Studierenden. Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, das bayerische Bildungsministerium sowie die Dr. Alexander-Mayer-Stiftung gewähren ein Reisestipendium als Pauschale in Höhe von 900 Euro. Das Förderzentrum beim Institut Ranke-Heinemann bzw. der Australisch-Neuseeländische Hochschulverband vergeben ebenfalls fünfmal pro Jahr ein Reisestipendium, wenn der Bewerber seinen Wohnsitz in Deutschland, Österreich oder der Schweiz hat. Zudem muss er bereits vom Institut Ranke-Heinemann betreut sein, mindestens 2 Monate in Kanada, Australien oder Neuseeland studieren wollen und einen Studienplatz durch CoE nachweisen können. Bei Erfüllung dieser Voraussetzungen erhält er einen einmaligen Betrag von 1.000 Euro für die Flugkosten.

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Welche weiteren Fördermöglichkeiten gibt es?

Neben dem klassischen Auslandsstipendium haben Studierende die Möglichkeit, das sogenannte Auslands-BaföG zu beantragen, wenn sie in einem Land der Europäischen Union für mindestens 6 Monate studieren möchten. Da auch die sogenannten Folgekosten vom Amt übernommen werden, kann der Studierende für den gesamten Zeitraum seines Studiums im Ausland BaföG erhalten. Befindet sich der Studienort außerhalb der EU, kann ein Aufenthalt für ein Jahr gefördert werden. In Ausnahmefällen ist auch eine Förderung für bis zu zweieinhalb Jahren möglich. In einem solchen Fall trägt das Amt für Ausbildungsförderung folgende Kosten:

  • Reisekosten
  • Studiengebühren (maximal 4.600 Euro)
  • Zuschuss für eventuell zusätzliche Krankenversicherung
  • Zuschuss zwischen 60 und 255 Euro monatlich zu den Lebenshaltungskosten

Eine weitere Möglichkeit sind zinsgünstige und individuell an die Verhältnisse des Studierenden angepasste Bildungskredite. Solche Kredite erhält der Studierende auch neben bereits bewilligtem BaföG, muss sie aber frühzeitig beantragen, da die Bundesregierung ein festgesetztes Budget pro Jahr hat. Einen Bildungskredit muss man 4 Jahre nach seinem Erhalt in vorher festgesetzten Raten oder mit einer Einmalleistung tilgen.

Fazit

Wer gerne im Ausland studieren möchte, aber nicht die notwenigen finanziellen Mittel besitzt, kann sich seinen Traum dennoch erfüllen, entweder durch ein Auslandsstipendium oder mithilfe verschiedener Fördermöglichkeiten, die der Staat geschaffen hat. Es gibt Reisestipendien, Auslands-BaföG für Studierende innerhalb oder außerhalb der Europäischen Union und sehr zinsgünstige Bildungskredite. Die Voraussetzungen für Stipendien oder sonstige Zuschüsse sind in der Regel nicht zu hoch, so dass jeder die Chance hat, sich zu bewerben und sein Auslandsstudium mit Hilfe eines Stipendiums zu finanzieren. Anders werden Kosten berechnet, wenn ein Platz in einem Internat gewünscht ist.

 

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).