Unser aller Leben ist abhängig von einer funktionierenden Stromversorgung. Technische Geräte, Beleuchtungen sowie Smart Home-Lösungen benötigen Strom. Doch die Kosten dafür steigen nahezu unaufhörlich.
Viele Menschen fragen sich also zu Recht: Solaranlage Kosten – lohnt sich eine Photovoltaikanlage?
Warum lohnt sich eine Solaranlage?
Während die einen meinen, dass sich eine Solaranlage aufgrund der gesunkenen Einspeisevergütung mittlerweile nicht mehr wirklich lohnt, gibt es andere Stimmen. Diese sagen: Ja, eine eigene Anlage für erneuerbare Energien lohnt sich trotzdem. Dafür braucht es im Übrigen nicht unbedingt ein eigenes Haus, bei dem die Photovoltaikanlage auf dem Dach platziert wird. Auch auf einem Carport ist das durchaus möglich.
Die Anlagen sind teilweise schon so klein und effizient, dass man sie auch auf einer Terrasse oder auf dem Balkon installieren und seinen Vorteil daraus ziehen kann.
Jede Solaranlage lohnt sich im Endeffekt, denn:
- Sonne liefert nahezu stetig Energie
- sie ist nachhaltig und umweltschonend
- bisherige Kosten für Energie können um die Hälfte gesenkt werden
- Energie für den Eigenverbrauch kann kostengünstig wie nie selbst erzeugt werden
- man ist unabhängig vom örtlichen Stromanbieter und dessen steigende Stromkosten
- etwa ein Drittel des eigenen Strombedarfs kann damit abgedeckt werden
- die gesunkenen Anschaffungspreise ergeben zusammen mit der Einspeisungsvergütung durchaus gute Renditemöglichkeiten
Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage
Ob eine Solaranlage wirtschaftlich ist, hängt zunächst davon ab:
- wo man sie installiert
- in welcher Region sie zum Einsatz kommt
- wie groß sie geplant wird
- ob sie mit oder ohne Speicher eingesetzt wird
Diese Aspekte sind auch Kriterien dafür, wie hoch die Anschaffungskosten schlussendlich ausfallen. Im Durchschnitt muss man in Deutschland mit Kosten zwischen 5.400 und 13.300 Euro netto rechnen.
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Bei der Errechnung der Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage kommt zudem hinzu, wie viel des erzeugten Stromes selbst verbraucht wird und wie viel überschüssiger Strom eventuell ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden soll.
Merke: Je höher der Anteil des selbst verbrauchten Stromes ausfällt, umso höher liegt die Kostenersparnis für den privaten Betreiber.
Regional unterschiedlich kann die Höhe der erzeugten Solarenergie sein. Photovoltaikanlagen im Süden erzeugen aufgrund der höheren Anzahl an Sonnenstunden mehr Strom. Doch auch in nördlichen Gegenden kann eine solche Anlage sehr lukrativ sein. Selbst die jährlichen Durchschnittswerte für Sonnenstunden in Hamburg zum Beispiel reichen aus, um für einen normal großen Haushalt eine wirtschaftlich lohnende Stromerzeugung zu garantieren. Außerdem sind moderne Module der Solaranlage mittlerweile so weiterentwickelt, dass sie selbst bei bewölktem Himmel noch Energie erzeugen können.
Wer nun denkt, eine Photovoltaikanlage muss stets auf einem Dach mit südlicher Ausrichtung angebracht werden, irrt. Denn ebenso Dächer mit östlicher oder westlicher Ausrichtung sind sehr gut geeignet, um eine Solaranlage zu installieren und eigenen Strom zu erzeugen. Auch die Terrassenüberdachung ist oft eine gute Möglichkeit, die Solaranlage kostengünstig zu installieren.
Tipp: Wem die Ausbeute an Strom zu gering vorkommt oder der persönliche Stromverbrauch einfach höher liegt, kann hier mittels weiteren Solarmodulen einfach die Leistung erhöhen.
Um die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaikanlage Kosten im Vorfeld zu prüfen, müssen neben der Größe und der Form des Daches zum Beispiel auch andere Preiskriterien einbezogen beziehungsweise beachtet werden. Wie teuer am Ende die Anschaffungs- und Installationskosten sind, hängt auch davon ab:
- ob Zusatzgeräte angeschafft werden sollen
- welche Montagesysteme gewählt werden
- wie die örtlichen Gegebenheiten sind (Dachform, Dacheindeckung, Zugang, Leitungswege im Haus, usw.)
- für welchen Hersteller oder Marke man sich bei den Modulen und Wechselrichter entscheidet
- ob die Module mono- oder polykristalline Zelltypen besitzen
- ob eventuell ein Zählerschrank neu installiert werden muss
- ob das Angebot des Fachbetriebes auch ein Gerüst beinhaltet, um die Installation durch den Fachmann zu ermöglichen
- ob das Angebot auch den Netzanschluss beinhaltet
- ob die Anlage durch einen Datenlogger überwacht werden soll
- welche individuellen Preisnachlässe der jeweilige Anbieter geben kann
Solaranlage Kosten – Beispielrechnung
Ein 4-Personen-Haushalt hat im Durchschnitt einen jährlichen Stromverbrauch von rund 5.000 kWh pro Jahr. Um diesen Strombedarf komplett abdecken zu können, wäre eine PV-Anlage mit 6 kWp nötig, da sie etwa 5.700 kWh Strom im Jahr produzieren kann. Diese benötigt wiederum einen Platz von etwa 32 m².
Auf diesen Eckdaten basiert die nachfolgende Beispielrechnung für die Photovoltaik Kosten.
Anschaffungskosten netto, einmalig ca. 13.100 Euro
Bereitstellung eines Zählers
durch den zuständigen Netzbetreiber netto, jährlich ca. 50 Euro
Betreiberhaftpflichtversicherung netto, jährlich ab 42 Euro
Gesamtausgaben netto, im ersten Jahr der Anschaffung ca. 13.192 Euro
Geht man nun davon aus, dass die Anlage im Beispiel rund 5.700 kWh Strom im Jahr produziert, die vierköpfige Familie aber nur 5.000 kWh Eigenverbrauch zu verzeichnen hat, ergibt sich ein Stromüberschuss von etwa 700 kWh pro Jahr, welcher in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann.
Die Einspeisevergütung beträgt derzeit (Stand: September 2021) etwa 8,16 ct pro kWh, was eine jährliche Einnahme von rund 57,12 Euro bedeutet. Das klingt verschwindend gering, doch die wirklich spürbare finanzielle Entlastung für eine Familie mit vier Personen wird durch die Einsparung der Stromkosten vom örtlichen Netzbetreiber erzielt.
Denn je höher der Eigenverbrauch des selbst produzierten Stromes liegt, desto weniger muss Strom muss vom Stromanbieter hinzugekauft werden. Immerhin liegt der Strompreis im Durchschnitt bei etwa 30 ct pro kWh.
Wie sich der eigene Verbrauch an Strom deutlich erhöhen lässt? Das ist eigentlich ganz einfach: Geräte wie Spül- oder Waschmaschine sollten möglichst immer dann laufen, wenn die Photovoltaikanlage Strom produziert. Ergo sollte Wäsche waschen oder Geschirrspülen eher auf die sonnigen Stunden am Tag gelegt werden.
Eine andere Möglichkeit, um den eigenen Stromverbrauch aus der Solaranlage zu erhöhen ist der Einsatz eines entsprechenden Stromspeichers. Damit sind Betreiber sehr viel unabhängiger von den natürlichen Voraussetzungen für die optimale Stromproduktion und können auch dann auf eigenen Strom zurückgreifen, wenn der Himmel wieder einmal nicht die nötige Energie in Form von Sonnenschein liefert.
Wann amortisiert sich meine Solaranlage?
Im Durchschnitt haben sich die Solaranlage Kosten nach 10 bis 15 Jahren amortisiert. Dabei rechnet man stets mit einer Gesamtlaufzeit der Photovoltaikanlage von etwa 20 bis 30 Jahren.
Wirklich effektiv und wirtschaftlich ist eine solche Anlage durch den Eigenverbrauch und durch die vom Staat garantierte EEG-Vergütung. Wenngleich letztere derzeit weniger pro kWh einbringt, kann es sich über die 20 Jahre, in der diese Vergütung gezahlt wird, durchaus rechnen, wenn man sich eine Photovoltaikanlage anschafft.
Übrigens: In Hamburg, Baden-Württemberg, Berlin und Schleswig-Holstein besteht bereits eine Pflicht zur Installation von Solaranlagen auf neuen oder komplett modernisierten Gebäuden. Rheinland-Pfalz, Bayern, Bremen und Niedersachsen stehen im Grunde kurz davor, eine solche verpflichtende Forderung für Hauseigentümer auf den Weg zu bringen.
Fazit
Erneuerbare Energien sind landesweit immer stärker im Fokus, während herkömmliche Stromanbieter die Preise immer wieder anheben. Von daher sind immer mehr Menschen daran interessiert, welche Solaranlage Kosten entstehen oder ob eine Photovoltaikanlage wirklich rentabel ist. Es lohnt sich durchaus, auf diese Art der Stromgewinnung zu setzen: Für die Umwelt, für das Klima und für den eigenen Geldbeutel.
Foto: addie2354 via Twenty20