Einbruchschutz – Was ist sinnvoll & Kostenüberblick

Mit einigen Maßnahmen kann der Einbruchschutz verbessert werden.
Mit einigen Maßnahmen kann der Einbruchschutz verbessert werden.

Einbruchdiebstahl ist in Deutschland nach wie vor ein großes Risiko. Immerhin noch fast 240 Einbrüche wurden in Deutschland im Jahr 2019 am Tag im Schnitt zur Anzeige gebracht. Das bedeutet, dass im Durchschnitt alle sechs Minuten irgendwo in Deutschland ein Einbruch passiert.

Natürlich gibt es Gegenden, die gefährdeter sind als andere. Aber dennoch zeigen diese Zahlen, dass Einbruchdiebstähle noch immer leider viel zu häufig passieren. Doch die Entwicklung der letzten Jahre zeigt noch etwas anderes.

Wer die Einbruchstatistik des Jahres 2015 mit dem des Jahres 2019 vergleicht wird feststellen, dass die Zahl der angezeigten Einbrüche sich in dieser Zeit halbiert hat. Das liegt vor allen Dingen an den immer besseren Sicherheitsvorkehrungen, die auch Privatpersonen für ihr Zuhause treffen. Das hat allerdings auch zur Folge, dass immer mehr Einbruchdiebstähle spontan passieren – wenn ein Einbrecher bemerkt, dass ein Objekt nicht hinreichend geschützt ist, wird diese Chance schnell wahrgenommen. Denn die Zahl der für einen schnellen Einbruch zu gut geschützten Objekte wird immer größer. Grund genug, sich selbst einmal Gedanken über die eigenen Vorkehrungen in Sachen Einbruchschutz zu machen und so weitgehend sicher zu sein.

Darauf gilt es in Sachen Sicherheit besonders zu achten

Wer für die Sicherheit in den eigenen vier Wänden sorgen möchte, der hat dafür verschiedene Ansatzpunkte. Am wichtigsten sind natürlich die Bereiche, durch die ein Einbrecher sehr schnell und einfach eindringen kann. Hier sind Türen und Fenster in erster Linie Gefahrenpunkte. Aus diesem Grund sollten Sie diese Bereiche besonders im Auge behalten bzw. die notwendigen Maßnahmen für einen guten Schutz treffen.

Dabei gilt es zu beachten, dass die größten Schäden durch einen Einbruchdiebstahl zumeist nicht materieller Natur sind. Gerade in Bezug auf das eigene Sicherheitsempfinden und die eigene Psyche kann ein Einbruch dem Geschädigten erhebliche Probleme bereiten. Angstzustände, ein Gefühl ständiger Unsicherheit bis hin zu Depressionen können die Folgen eines erlebten Einbruchs sein. Aus diesem Grund sollte man die Frage nach der Sicherheit in den eigenen vier Wänden niemals nur aus monetärer Sicht sehen. Das gilt  auch und vor allem, falls die Hausratversicherung die materiellen Schäden nach einem Einbruchdiebstahl übernimmt.

Sichere Schließzylinder

Keller-, Terrassen-, Garagen- oder Haustüren sind immer ein Gefahrenpunkt, wenn es um das Thema Sicherheit geht. Hier gibt es verschiedene Punkte, die in puncto Einbruchschutz wichtig werden können. Einer der wichtigsten Faktoren ist sicherlich das Schloss selbst. Der Schließzylinder sollte Ihnen ein maximales Maß an Sicherheit geben. Dafür gilt es auf zwei Dinge ganz besonders zu beachten.

  • Die richtige Sicherheitsklasse wählen
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Schließzylinder werden in verschiedene Sicherheitsklassen eingeteilt. Hier wird zwischen den Klassen 1 – 10 unterschieden. Dabei stellt die Sicherheitsklasse 1 keine nennenswerte Sicherheit dar. Die Sicherheitsklasse 10 hingegen bietet ein Höchstmaß an Sicherheitstechnologie im Schließzylinder. Je höher die Sicherheitsklasse des Zylinders, den Sie verbauen, desto schwerer wird es für Einbrecher, diesen zu überwinden.

  • Das Material des Schließzylinders

Schließzylinder, die an Außentüren verbaut werden sollen, müssen vom Material her besonders robust daherkommen. Da diese Zylinder neben den klassischen Belastungen auch noch denen durch Wind und Wetter ausgesetzt sind, sollten Sie hier auf besonders witterungsbeständiges Material achten.

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Tipp

Viele Schließzylinder verfügen über eine Notfallfunktion, sodass Sie die Türe auch aufschließen können, wenn von innen bereits ein Schlüssel steckt. Diese Funktion bietet Ihnen zwar keine zusätzliche Sicherheit – kann Ihnen aber unter Umständen die Kosten eines Schlüsseldienstes ersparen, wenn Sie einmal versehentlich den Schlüssel von innen haben stecken lassen.

Türsicherungen / Riegel

Türriegel oder Vorhängeketten sind eine Art des Einbruchschutzes für Personen, die sich in der Wohnung befinden. Sie bieten einen zusätzlichen Schutz gegen das Einrammen einer Tür. Wer Angst vor nächtlichen Einbrüchen hat und sich selbst und seine Familie verstärkt schützen möchte, sollte auf einen solchen Türriegel nicht verzichten.

Je nach eigenem Sicherheitsbedürfnis kann dabei zwischen „normalen“ Metallriegeln und verstärkten Panzerriegeln gewählt werden. Wichtig ist allerdings auch, dass diese Riegel entsprechend tief und stabil im Türrahmen oder in der Wand selbst verankert werden, damit sie nicht durch wiederholtes Rammen gegen die Tür aus der Verankerung gerissen werden können.

Fenstersicherungen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die eigenen Fenster abzusichern. Wenn Sie neue Fenster einsetzen lassen, sollten Sie auf Faktoren wie die Frage nach den Verriegelungszapfen achten. Moderne Fenster verfügen oftmals über Pilzkopfzapfen, die sich nach dem Schließen im Schloss verkanten und so nicht mehr so einfach aufgestemmt werden können.

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Wenn Sie bestehende Fenster nachträglich sichern möchten, bieten sich Fensterbeschläge mit Aufschraubsicherung an. Diese werden am Fensterrahmen angebracht und sorgen dafür, dass der Fensterflügel am Rahmen fest angeschlossen wird. So wird ein Aufbrechen des Fensters erheblich erschwert.

Eine weitere Möglichkeit bieten – vor allem bei Keller- oder Erdgeschossfenstern – Fenstergitter als weiterer Sicherheitsfaktor. Diese sollten allerdings fest in der Wand verbaut sein, damit das Gitter nicht einfach durch das Lösen einiger Schrauben entfernt werden kann.

Auch ein Fensterschloss ist eine gute Möglichkeit, die eigenen Fenster weiter zu sichern.

Schon gewusst?

Neben dem Effekt als Einbruchssicherung bieten Fensterschlösser auch den Vorteil, dass sie als Kindersicherung dienen. Vor allem in höheren Etagen kann das sehr wichtig sein, um die Sicherheit Ihrer Kinder gewährleisten zu können.

Lichtschacht absichern

Einer der beliebtesten Einstiegsorte für viele Einbrecher sind die Kellerfenster. Vor allem, wenn diese in einem Lichtschacht stecken, bieten sie eine wunderbare Möglichkeit, in Ruhe in ein Haus einzudringen. Im Lichtschacht – vorausgesetzt dieser ist groß und breit genug – kann der Einbrecher sich verstecken und ungesehen von der Straße die Kellerfenster öffnen. In einem solchen Fall kann er sich sogar mehr Zeit nehmen als gewöhnlich, sodass die Sicherung solcher Fenster kaum möglich ist. Es sei denn Sie sichern bereits den Lichtschacht.

Das funktioniert am besten, indem Sie ein Rollrostgitter unterhalb des Gitters anbringen, dass den Lichtschacht abdeckt. Dieses Rollrostgitter muss fest in die Wände des Lichtschachtes eingebaut werden, damit es ausreichend Stabilität gewinnt. Anschließend wird das Abdeckgitter mit dem Rollrostgitter verbunden, sodass das Gitter nicht mehr abgehoben werden kann.

Videotechnik / Überwachungskameras

Eine Überwachungskamera bietet natürlich keinen direkten Einbruchschutz. Allerdings zeigen Statistiken, dass allein das Vorhandensein einer Überwachungskamera viele Einbrecher bereits abschrecken. Zu groß ist die Gefahr, dass man anschließend auf dann vorhandenem Videomaterial entlarvt werden könnte.

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Daher sollten entsprechende Überwachungskameras stets gut sichtbar angebracht werden, und zwar so, dass sie die wichtigsten Einfallpunkte wie Haustür, Gartentor, Garagentor oder Kellertür offenkundig überwachen können. Wer sichergehen möchte, dass er auch im Fall von Einbrechern, die auf solche Technik vorbereitet sind und diese zerstören, entsprechende Aufnahmen hat, sollte noch eine oder zwei weitere Kameras versteckt anbringen.

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Smart Home

Mit Smart Home Elementen ist es wie mit der Überwachungskamera – sie bieten keinen effektiven Schutz, indem sie den Einbruch erschweren – sie sind aber ein gutes Mittel zur Abschreckung. So können Sie beispielsweise Bewegungsmelder so mit Ihren Smart Home Überwachungskameras verbinden, dass sich diese nur einschalten, wenn eine Bewegung wahrgenommen wird. Diese wird Ihnen dann direkt auf das Handy gemeldet.

So haben Sie die Möglichkeit, Licht im Inneren des Hauses einzuschalten oder auf die Stereoanlage oder den Fernseher zurückzugreifen. Wenn ein Einbrecher das Gefühl bekommt, es wäre doch jemand zu Hause, schreckt das oft schon vor dem Einbruch ab.

Rollläden

Rollläden bieten keinen Schutz vor Einbrechern – so die unter Privatpersonen oft gängige Meinung. Das stimmt aber nur zum Teil. Klassische Standard Rollläden kann ein Einbrecher bequem hochschieben und so leicht an das dahinterliegende Fenster gelangen.

In der Regel reicht es bereits aus, Rollläden gegen das Hochschieben zu sichern. Entsprechende automatische Sicherungen können leicht nachgerüstet werden – viele moderne Rollläden enthalten sie bereits. So bietet ein Rollladen einen kaum zu überwindenden Einbruchschutz.

Einbruchschutz im Urlaub (kurze Tipps)

Das Sie im Urlaub sind, kann ein Einbrecher nur wissen, wenn Sie es ihn wissen lassen. Deshalb sollten Sie im Urlaub im besten Fall die folgenden kurzen Tipps beherzigen und Ihr Haus ist mit Sicherheit keiner erhöhten Gefahr ausgesetzt:

  • Lassen Sie Ihren Nachbarn den Briefkasten leeren, damit dieser nicht überquillt
  • Sorgen Sie dafür, dass zwischendurch in Ihrem Haus das Licht brennt – Zeitschaltuhren sind hier ein gutes Mittel
  • Die Rollläden sollten nicht den ganzen Tag unten sein – auch hier können der Nachbar oder Zeitschaltuhren helfen
  • Sorgen Sie dafür, dass jemand Ihre Mülltonnen zur Entleerung an die Straße und wieder wegstellt
  • Lassen Sie jemanden Ihr Haus lüften, damit die Fenster und Türen nicht durchgehend geschlossen sind
  • Sorgen Sie für den Fall der Fälle dafür, dass Ihre wertvollsten Gegenstände gut versteckt sind

Fazit

Einbruchschutz muss nicht teuer sein. Gute Schließzylinder beispielsweise erhalten Sie bereits für rund 50 Euro im Fachhandel oder im Internet – teilweise sogar günstiger. Generell können Sie, wenn Sie Türen, Fenster und Rollläden absichern möchten, schon mit wenigen Hundert Euro einen effektiven Einbruchschutz erzielen. Im Jahr 2019 wurden 45,3 Prozent aller Einbruchsdelikte abgebrochen. Das lag jeweils an dem vorhandenen Einbruchschutz. Sorgen Sie mit einfachen Mitteln dafür, dass auch Ihr Haus für Einbrecher uninteressant wird.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).