Hausnotruf – Kosten & Vorteile im Überblick

Ein Hausnotruf ist für ältere und vor allem pflegebedürftige Menschen äußerst wichtig. Foto: Prostock-studio via Envato
Ein Hausnotruf ist für ältere und vor allem pflegebedürftige Menschen äußerst wichtig. Foto: Prostock-studio via Envato

Die Diskussion ist in Deutschland tatsächlich schon lange nicht mehr neu – was genau bringt ein Hausnotruf eigentlich und können die Kosten für einen solchen Hausnotruf durch die Vorteile gerechtfertigt werden?

Schon im Jahr 2014 stellten viele Hausärzte fest, dass ein Hausnotruf bei deutlich mehr Patienten sinnvoll wäre – das Problem, das seinerzeit ausgemacht wurde, war fehlende Information. Den schwarzen Peter diesbezüglich schiebt man gern den Krankenkassen zu.

Fakt ist – und daran hat sich bis heute nichts geändert – dass in anderen Ländern wie Großbritannien beispielsweise der Hausnotruf auf die betroffene Bevölkerungsgruppe gerechnet mehr als 5-mal so häufig genutzt wird wie in Deutschland. Dabei sind die Argumente der Gegner eines solchen Hausnotrufs schnell erschöpft.

Einerseits ist die Rede von den Kosten, die dieser verursacht. Andererseits wird davon gesprochen, dass hier die Gefahr eines Fehlalarms und eines damit verbundenen vollkommen unnötigen Einsatzes von Krankenwagen und Feuerwehr bestünde.

Um sich ein abschließendes Bild davon machen zu können, ob ein Hausnotruf wirklich Sinn macht oder nicht, ist es erst einmal wichtig, die konkreten Kosten und die Vorteile eines solchen Hausnotrufes zu kennen. Aus diesem Grund haben wir hier die wichtigsten Informationen rund um das Thema Hausnotruf einmal für Sie zusammengetragen.

Was ist ein Hausnotruf?

Der Hausnotruf ist ein elektronisches Meldesystem. Dieses ist mit einer Notrufzentrale verbunden. Wird also Hilfe benötigt, kann diese Notrufzentrale die notwendige Hilfe schnell organisieren und koordinieren. Menschen, die pflegebedürftig oder älter sind und allein leben, haben mit einem solchen Hausnotruf die Möglichkeit, sich im Fall einer Notlage bemerkbar zu machen.

Dabei gibt es verschiedene Anbieter eines solchen Hausnotrufdienstes. Ein großer Pluspunkt ist sicherlich der Umstand, dass für die Nutzung eines Hausnotrufs keine Umgestaltung des Hauses notwendig ist – es müssen keine Kabel gelegt oder Anschlüsse gesetzt werden. In manchen Fällen reicht schon ein digitales Armband, um den notwendigen Kontakt herzustellen. Wichtig ist dabei, dass die Kontaktaufnahme leicht und auch in einem Notfall wie beispielsweise nach einem Sturz vonstattengehen kann.

Vorteile vom Hausnotruf

Die Erhaltung der Selbstständigkeit älterer und pflegebedürftiger Menschen ist ein wichtiges Ziel. Dafür werden oft von den Betroffenen selbst, aber auch von den Familien Betroffener Umbauten und hohe Kosten in Kauf genommen. Die Schaffung barrierefreien Wohnraums ist dabei ein Thema – der Einbau eines Treppenlifts kann ein anderes sein.

Tatsächlich gibt es viele Möglichkeiten, die Selbstständigkeit und Mobilität älterer und pflegebedürftiger Menschen zu erhalten. Eine davon ist beispielsweise ein Senioren E-Scooter. Mit einem solchen Gerät können sich ältere Menschen auch außerhalb der eigenen vier Wände besser bewegen und erhalten sich damit einen großen Teil ihrer Selbstständigkeit.

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Doch dabei wird ein Faktor leider oft übersehen. Sind ältere Menschen oder Menschen, die offensichtlich pflegebedürftig sind, in der Öffentlichkeit unterwegs, wird ihnen im Notfall in aller Regel schnell Hilfe zuteil. Gerade ältere Menschen, die allein leben, haben in den eigenen vier Wänden leider nicht immer dieses Glück.

In solchen Momenten kann schnelle Hilfe aber lebenswichtig sein. Ein Herzinfarkt oder ein komplizierter Sturz kann im schlimmsten Fall zum Tod führen, wenn nicht entsprechend schnell Hilfe zur Verfügung steht.

Hausnotruf rettet Leben

Ein Hausnotruf kann damit wirklich Leben retten. Darüber hinaus erleichtert er der Familie des älter werdenden Menschen, dem geliebten Elternteil oder den Großeltern die Freiheiten einzuräumen, die diese sich wünschen. Ein Hausnotruf kann ein guter Ersatz für ein Pflegeheim sein, wenn der ältere Mensch eigentlich noch ganz gut allein zurechtkommt und nur etwas Hilfe vom Pflegedienst und eben im Notfall ein „Sicherheitsnetz“ benötigt.

Dabei sollte man auf keinen Fall vergessen, wie wichtig gerade auch älteren Menschen oft ihre Unabhängigkeit und ihre Selbstständigkeit sind. Wenn die Eltern, die einen selbst großgezogen haben, auf einmal komplett abhängig sind, kann das für Psyche und Wohlbefinden der Eltern schon mal belastend werden. Die Selbstständigkeit, die ein Hausnotruf da geben kann, kann auch die Lebensfreude älterer Menschen deutlich erhöhen.

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Wichtig zu wissen

Für Menschen mit Demenz ist ein Hausnotruf nicht wirklich geeignet. Denn damit ein Hausnotruf seine Kosten wert ist und wirklich funktionieren kann, muss der Betroffene verstehen, wie er diesen korrekt nutzt.

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Außerdem müssen auch gewisse Regeln eingehalten werden, wann ein solcher Hausnotruf gewählt werden „darf“. Das hier zuweilen auch einfache „Einsamkeitsanrufe“ vorkommen, ist für die meisten Träger solcher Notrufstationen vollkommen normal – auch solche Momente gelten für die Menschen hinter dem Hausnotruf als Notfall.

Ein Knopfdruck einfach, weil die betroffene Person gerade nicht weiß, was das für ein Knopf ist – wie es bei Demenzpatienten durchaus vorkommen kann – ist dabei allerdings eher als Fehlalarm zu werten.

Wie funktioniert ein Hausnotruf?

Um den Hausnotruf auszulösen, betätigt der Nutzer einen wasserdichten Funksender. Dieser wird als Armband am Handgelenk oder um den Hals getragen – einfach um sicherzustellen, dass die ältere Person auch wirklich immer an den Knopf gelangen kann. Ein am Bett befestigter Notfallknopf beispielsweise würde bei einem Sturz im Badezimmer wenig Sinn ergeben.

Nach der Betätigung des Knopfes wird eine Verbindung zur Notrufzentrale hergestellt. Diese erfolgt über eine Freisprechanlage, die an das Telefonnetz und an den Strom angeschlossen wird. Die Notrufzentrale ist natürlich rund um die Uhr besetzt, sodass hier sofort ein Mitarbeiter den Alarm aufnehmen kann.

Damit das reibungslos funktionieren kann, müssen einige Daten bei der zuständigen Notrufzentrale hinterlegt werden.

  • Name und Alter der betroffenen Person
  • Adresse und Zugang zur Wohnung
  • Vorerkrankungen und der aktuelle Gesundheitszustand
  • Kontaktdaten von Bezugspersonen oder Angehörigen für den Notfall
  • Angaben über verordnete Medikamente
  • Vereinbarte Sofortmaßnahmen und individuelle Hilfepläne

Mögliche Zusatzleistungen im Hausnotruf

Zu den klassischen Leistungen gehören eben der Anschluss an das Notrufzentrum, die Aufstellung und Programmierung der notwendigen Geräte sowie die Einweisung der betroffenen Person und mindestens einer Bezugsperson. Auch die Reparatur im Schadensfall ist hier im Preis inkludiert.

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Neben diesem Standardprogramm, das alle Hausnotrufanbieter zu bieten haben, gibt es auch noch Komforttarife. In diesen können weitere Hilfepläne wie die Hinterlegung eines Schlüssels, weitere Geräte für größere Wohnungen oder regelmäßige Kontrollanrufe durch die Notfallzentrale vereinbart werden.

Weitere mögliche Zusatzleistungen können sein:

  • Funkmodule für Personen ohne Festnetzanschluss
  • Eine Verbindung zu Rauch-, Temperatur- und Wassermeldern, damit auch solche Notfälle ohne Meldung erkannt werden können.
  • Falldetektoren – hier wird im Fall eines Sturzes automatisch ein Notruf abgesetzt

Was kostet ein Hausnotruf?

Die Kosten im Hausnotruf sind ein wichtiges Thema. Denn wie bei Arzneimitteln werden die Kosten nicht immer von der Krankenkasse übernommen. Die Kosten setzen sich aus verschiedenen Kostenfaktoren zusammen. Da wären:

  • Anschlusskosten
  • Monatlich laufende Gebühren

Die Anschlusskosten liegen einmalig – je nach Anbieter – zwischen 10 Euro und 50 Euro. Die laufenden monatlichen Kosten liegen für die einfachsten Grundleistungen bei 20 Euro bis 25 Euro für den klassischen Basistarif und können auf bis zu 50 Euro ansteigen, je nach gewählten Zusatzleistungen.

Nice to know

75 % aller Hausnotrufnutzer zahle ihre Kosten selbst. Die Krankenkasse übernimmt Kosten allein im Rahmen einer Pflegebedürftigkeit – und dann auch nur, wenn klar definierte Voraussetzungen erfüllt sind. So muss die pflegebedürftige Person:

  • Allein leben oder über weite Teile des Tages allein sein und
  • Es muss zu jeder Zeit aufgrund des Krankheits- und Pflegezustands damit zu rechnen sein, dass eine Notsituation eintritt.
  • Darüber hinaus muss die Konstitution der Person so sein, dass im Notfall nur mit einem Hausnotrufsystem ein Notruf abgesetzt werden kann.

Fazit

Ein Hausnotruf schafft für ältere und pflegebedürftige Menschen die Möglichkeit zu mehr Selbstständigkeit in den eigenen vier Wänden. Außerdem hilft es der Familie betroffener Personen dabei, diesen den notwendigen Freiraum auch einzuräumen, einfach weil sie sich keine Sorgen machen müssen. Letztlich kann ein solcher Hausnotruf für einen alleinstehenden Menschen über 65 und eine pflegebedürftige Person, die sich teilweise allein zuhause aufhält, lebensrettend sein.

Deshalb wäre es wünschenswert, wenn weitaus mehr Menschen in Deutschland sich für die Nutzung eines solchen Hausnotrufs entscheiden würden – notfalls auch ohne eine Kostenübernahme durch die Pflegekasse.

Foto: Prostock-studio via Envato

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).