Schäden am Dach, Wandrisse, Materialverschleiß – Gründe, über die Wohnungsrenovierung nachzudenken, gibt es viele. Jedoch auch einer, der dagegensprechen kann: hohe Kosten.
Pro Quadratmeter liegen sie im Schnitt bei stolzen 600 bis 1.200 Euro. Bevor das Projekt beginnt, gehören ein Renovierungsplan und ein umfassender Angebotsvergleich zu den wichtigen Vorbereitungen. Beides hilft dabei, die Wohnung zu renovieren und die Kosten im Überblick zu behalten.
Renovieren oder Sanieren – was ist der Unterschied?
Die Wohnung renovieren und die Kosten auf die Mieter umlegen. Das klingt für Vermieter verlockend, ist jedoch nicht immer möglich. Wann es funktioniert und wann nicht, erklärt diese Übersicht:
Renovierung: Streng genommen bezeichnet der Begriff lediglich Arbeiten, die die Wohnung optisch verschönern. Bekommt ein Raum neue Tapeten oder das Haus einen neuen Anstrich, handelt es sich um eine Renovierung. Im Jargon auch Schönheitsreparatur genannt.
Grundsätzlich ist es Aufgabe des Vermieters, die Wohnung in Schuss zu halten. Jedoch darf er den Mieter zur Kasse bitten, sofern eine entsprechende Regelung im Mietvertrag steht.
Sanierung: Sanierungsmaßnahmen sollen die eingeschränkte Wohnqualität einer Wohnung verbessern. Dabei geht es darum:
- ein kaputtes Dach zu reparieren
- einen feuchten Keller trockenzulegen
- eine undichte Stelle in der Wand zu schließen
Die Arbeiten beseitigen Mängel und Schäden, die die Bausubstanz stark in Mitleidenschaft ziehen. Die dadurch entstehenden Kosten dürfen Vermieter nicht an die Mieter weitergeben.
Modernisierung: Bei diesen Maßnahmen greift das Motto „aus alt mach neu“. Bestimmte Teile und Ausstattungen der Wohnung – ob defekt oder nicht – weichen einer neueren Version. Eine typische Modernisierungsmaßnahme: Statt der Bestandsfenster setzt eine Fachfirma Isolierglasfenster ein.
Modernisierung und energetische Sanierung verbessern die Wohnqualität und erhöhen den Immobilienwert. Die Modernisierungskosten sind auf den Mieter umlegbar.
Wann sollte man die Wohnung renovieren?
Warum die Wohnung renovieren und Kosten stemmen, wenn in der Haushaltskasse Ebbe herrscht? Da eine Renovierung lediglich „Schönheitsmakel“ beseitigt, ist sie für den Werterhalt einer Immobilie nicht zwangsläufig nötig.
Gibt es jedoch bereits beim Neueinzug gute Gründe für eine Schönheitsreparatur, bedeutet das: Ärmel hochkrempeln. Neue Tapeten, einen Anstrich oder einen modernen Bodenbelag bekommt die Wohnung am besten dann, wenn noch keine Möbel in den Zimmern stehen.
Tipp: Bevor der eigentliche Umzug losgeht, hilft ein Blick darauf, was gute Umzugsunternehmen kosten. Nach dem Streichen oder Teppichbodenverlegen bleibt meist nur wenig Kraft und Lust, auch noch die Umzugskisten zu schleppen. |
Die Renovierungspflicht für Mieter begrenzt sich jedoch nicht auf den Neueinzug und den Auszug. Schönheitsreparaturen sind auf eigene Kosten zu erledigen, sobald der Wohnungszustand es erfordert.
Küche und Bad müssen spätestens alle zwei Jahre, die restlichen Räume alle fünf Jahre auf Vordermann gebracht werden. Bei Nebenräumen gilt eine Zeitfolge von sieben Jahren. Laut nach 2008 geschlossenen Mietverträgen reicht es, Küche und Bad alle fünf Jahre, Wohnräume alle acht Jahre und Nebenräume im Zehn-Jahres-Takt zu renovieren.
Bad renovieren – Kosten im Überblick
Bei einer Badsanierung liegen die durchschnittlichen Kosten pro Quadratmeter zwischen 900 und 3.500 Euro. Schönheitsreparaturen belasten den Geldbeutel deutlich geringer. Maximal 200 Euro oder acht Prozent der Jahresnettomiete zahlen Mieter, wenn von ihnen genutzte Badausstattung renovierungsbedürftig ist.
Sofern der Mietvertrag eine Kleinreparaturklausel enthält, müssen sie sich nur mit bis zu 100 Euro an den Reparaturkosten beteiligen. Allerdings ist nicht jede Klausel im Vertrag rechtens und verbindlich.
Info: Eine komplette Badrenovierung, die neue Fliesen und Sanitäranlagen einschließt, kostet in einem 6-Quadratmeter-Badezimmer rund 8.800 Euro. |
Küche renovieren – Kosten im Überblick
Die Kosten einer Küchenrenovierung hängen von mehreren Faktoren ab:
- den geplanten Arbeitsschritten
- den verwendeten Materialien
- der Küchengröße
Ebenso kommt es bei der Preisgestaltung darauf an, ob die Besitzer selbst mit anpacken oder Fachkräfte beauftragen. Geht es bei der Schönheitsreparatur darum, Standardküchenfronten auszutauschen, liegen die Kosten durchschnittlich bei 80 bis 500 Euro. Eine Komplettrenovierung kostet:
- bei Küchenflächen bis fünf Quadratmeter rund 4.800 Euro
- bei Küchenflächen bis zehn Quadratmeter rund 7.800 Euro
- bei Küchenflächen bis zwölf Quadratmeter rund 9.000 Euro
Steht eine neue Einbauküche auf dem Plan, können die Renovierungskosten auf bis zu 20.000 Euro steigen.
Wohnzimmer renovieren – Kosten im Überblick
Gibt es eine Pauschalantwort auf die Frage, was eine Wohnzimmerrenovierung kostet? Nein! Die Summe hängt vom Arbeitsaufwand, den Material- und Fachpersonalkosten ab.
In einem 30 Quadratmeter großen Raum blättert die Tapete ab, und der Bodenbelag hat seine besten Tage ebenfalls hinter sich? Um ein Zimmer dieser Größe zu renovieren, braucht es durchschnittlich 1.500 bis 3.500 Euro.
Reichen hübsche Wände, um sich im Wohnzimmer wieder wohlzufühlen? Für neue Tapeten müssen Wohnungsbesitzer mit acht bis 50 Euro pro Quadratmeter rechnen. Der hohe Preisunterschied erklärt sich durch verschiedene Tapetenarten und mögliche Zusatzkosten.
Haus oder Wohnung renovieren – Kosten pro Quadratmeter
Bei einer kompletten Hausrenovierung hängen die Kosten stark von der Wohnfläche ab. Im Schnitt liegen sie bei:
- 24.000 Euro bei 60 Quadratmeter Wohnfläche
- 32.000 Euro bei 80 Quadratmeter Wohnfläche
- 42.000 Euro bei 100 Quadratmeter Wohnfläche
- 50.000 Euro bei 150 Quadratmeter Wohnfläche
Bei einem großen Haus – 200 Quadratmeter und mehr – legen Besitzer für die komplette Renovierung mindestens 60.000 Euro zurück.
Fazit
Die Wohnung renovieren und Kosten sparen – das funktioniert mit viel Zeit und handwerklichem Geschick. Viele Schönheitsreparaturen – das Streichen der Wände, Türen oder Heizkörper – erledigen Wohnungsbesitzer selbst. Lediglich die Materialkosten belasten dann die Haushaltskasse. Eine herbeigerufene Fachfirma treibt die Renovierungskosten dagegen stark in die Höhe.