Hausbau Kosten – Womit muss ich rechnen?

Mit welchen Kosten müssen Bauherren beim Hausbau rechnen. Foto: lidsspb via Twenty20
Mit welchen Kosten müssen Bauherren beim Hausbau rechnen. Foto: lidsspb via Twenty20

Immer mehr Menschen sehnen sich nach einem eigenen Haus, welches ihnen und ihrer Familie einen Lebensraum nach den eigenen Vorstellungen schafft. Lieben, wohnen, leben: Alles unter einem Dach! Am bestem unter dem Eigenen.

Laut einer Statistik der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse, kurz AWA, beabsichtigen in Deutschland rund 1,12 Millionen Menschen in den kommenden ein bis zwei Jahren, ein Haus zu bauen. Doch wie hoch liegen die Hausbau Kosten derzeit, und womit muss man rechnen, wenn man den Grundstein für die Zukunft in den eigenen vier Wänden legen will?

Durchschnittswerte für den Bau eines Hauses

Wie hoch die Kosten für den Hausbau liegen, hängt von sehr unterschiedlichen Aspekten ab. Denn Eigenheim ist nicht gleich Eigenheim. Haustyp, Ausstattung, Größe und Wohnumfeld sind beispielsweise sehr wichtige Faktoren, die über die anfallenden Kosten beim Hausbau entscheiden können.

Darüber hinaus sind auch regionale Unterschiede feststellbar. Während die Baukosten für ein Haus in Bayern etwa 2.176 Euro pro Quadratmeter betragen, liegen Sie in Sachsen-Anhalt mit rund 1.396 Euro weitaus niedriger. Wobei sich auch bei diesen durchschnittlichen Kosten ein preislicher Unterschied zeigen kann – je nachdem, ob man eher ländlich wohnt und baut oder in einer Großstadt sein Domizil aufschlagen will.

Ausgehend von einem Grundstück mit einer Fläche zwischen 700 und 850 m², auf dem ein schlüsselfertiger Neubau mit einer Wohnfläche von etwa 150 m² errichtet werden soll, liegen die Kosten für den Bau des Eigenheimes im bundesweiten Durchschnitt etwa bei 320.000 bis 360.000 Euro. Nach oben sind natürlich auch bei diesem Richtwert keine Grenzen gesetzt.

Welche Kriterien haben Einfluss auf die Kosten beim Hausbau?

Unter anderem hängen die Haus Bau Kosten davon ab:

  • ob ein Fertighaus oder ein Massivhaus gebaut werden soll
  • ob das Haus unterkellert sein soll oder nicht
  • in welcher Wohngegend das Eigenheim errichtet werden soll
  • wie groß die Wohnfläche gestaltet werden soll
  • in welchem Preissegment die Innenausstattung geplant wird
  • welche Haustechnik verbaut werden soll
  • in welcher Qualität die Baumaterialien ausgewählt werden
  • wie der Außenbereich, etwa mit Rollrasen, gestaltet werden soll
  • wie umfangreich Erdreich ausgehoben werden muss
  • mit welchen energieeffizienten Anlagen, etwa einer Solaranlage, das Haus ausgestattet werden soll
  • ob bei bestimmten Maßnahmen Eigenleistungen erbracht werden können oder alles in die Hände von Profis gelegt wird
  • welche Baunebenkosten insgesamt entstehen

Grundsätzlich muss man sich bei der Planung eines Hauses darüber im Klaren sein, dass jedes Extra auch höhere Kosten nach sich zieht.

So setzen sich die Hausbaukosten zusammen

Wenn es denn immer so einfach wäre wie zu Zeiten, in denen man sein Traumhaus mit Bauklötzen gebaut hat! Doch im realen Leben und beim echten Hausbau genügt es eben nicht, die Bausteine aufeinander zu legen, um ein neues Leben in den eigenen vier Wänden zu beginnen.

Es gibt auch nicht eine Summe X, die einmal bezahlt wird und damit haben sich die finanziellen Ausgaben erledigt. Ein Haus nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen zu bauen, bringt Gesamtkosten mit sich, die sich stets aus sogenannten Kostenblöcken zusammensetzen. Bei genauerer Betrachtung macht das natürlich auch Sinn, denn an einem solchen Bauprojekt sind stets verschiedene Gewerke beteiligt, welche die verschiedenen Bauabschnitte mit ihrem handwerklichen Können begleiten.

  • Rohbau Kosten: Neben dem Guss der Bodenplatte beinhalten diese Kosten zudem den Aufbau der Wände inklusive Wärmedämmung und Putz sowie der Einzug erforderlicher Geschossdecken. Des Weiteren kommen hier die Kosten für die Fassadengestaltung zum Tragen. Beispielsweise ist eine verputzte Fassade etwas preisgünstiger, bringt aber aller 15 bis 20 Jahre Folgekosten mit sich, da der Putz nach dieser Zeit in der Regel erneuert werden muss. Eine Klinkerfassade hingegen ist zunächst etwas preisintensiver, ist aber witterungsbeständiger, und Folgekosten entstehen hier in der Regel erst nach etwa 50 Jahren, wenn eine neue Verfugung fällig ist.
  • Kosten für das Dach: Dieser Bauabschnitt kann üblicherweise nicht in Eigenleistung erbracht werden, weswegen hier die Kosten für den beauftragten Dachdeckermeisterbetrieb von vornherein höher liegen. Die gewählten Dämmmaterialien wie Holzfaser oder Mineralwolle sowie die bevorzugte Dacheindeckung wie Schiefer, Zinkdach, Beton- oder Tondachziegel spiegeln sich im Preis wider. In den Kosten für das Dach sind zudem Dachrinnen und deren Abflussrohre sowie Bauteile wie Fenster mit oder ohne elektrische Rollläden und Haustüren enthalten.
  • Kosten für Sanitär & Elektroinstallation: Die Sanitär- und Elektroinstallation macht bei den Haus Bau Kosten einen Großteil aus, denn dieser Bauabschnitt ist keineswegs günstig. Zum einen, weil vor allem der Bereich der Elektroinstallation immer von einem Fachbetrieb mit entsprechender Konzession übernommen werden darf. Zum anderen, weil gerade im Sanitärbereich das Material und die Bauelemente im höheren Preissegment angesiedelt sind. Allerdings kann man hier deutlich sparen, wenn man bereits bei der Eigenheimplanung darauf achtet, was dringend nötig und was vielleicht unnötig ist. Jede zusätzliche Nasszelle oder jedes extra WC beziehungsweise Gästebad verursacht höhere Kosten beim Hausbau.
  • Kosten für den Innenausbau: Sobald der Rohbau steht und abgenommen ist, das Dach fertig und die Sanitär- und Elektroinstallationen abgeschlossen sind, geht es an den Innenausbau. Hier besteht das größte Sparpotenzial für handwerklich begabte Hausbauer, denn Bodenbeläge können mitunter in Eigenleistung verlegt werden. Allerdings kommt es hier auf die Art des Bodenbelages an, denn ein Fliesen- oder Parkettboden aus Echtholz braucht schon mehr Erfahrung als die eines Hobbyheimwerkers. In den Kosten für den Innenausbau sind zudem Türen und Treppen im Innenbereich enthalten.
  • Kosten für den Architekten: Ein Haus ohne Architekten zu bauen, ist nahezu unmöglich. Es sei denn, man übt selbst diesen Beruf aus. Im Normalfall aber muss ein solcher beauftragt werden, denn er übernimmt die gesamte Bauplanung inklusive der einzelnen Bauanträge, überwacht und koordiniert die einzelnen Bauphasen und übernimmt schlussendlich auch die Bauabnahme. Das sind allerdings Kosten, die sich am Ende durchaus rechnen werden.

Baunebenkosten immer im Blick behalten

Trotz aller Freude, endlich mit dem Hausbau beginnen zu können, sollte man stets die Baunebenkosten im Blick behalten. Durchschnittlich muss man etwa 5 bis 15 Prozent von den Gesamtkosten für die Baunebenkosten einplanen. Diese setzen sich wie folgt zusammen:

  • der Eintrag beim Grundbuchamt beläuft sich auf 0,5%
  • die Grundsteuer sowie Grunderwerbssteuer liegen je nach Bundesland bei 3,5 bis 6,5 %
  • die Maklerprovision beim Kauf eines Baugrundstückes beträgt je nach Vereinbarung und Bundesland zwischen 4,76 und 7,14 %
  • die Gebühren beim Notar betragen etwa 1,2 %
  • die Baugenehmigung liegt je nach Bundesland bei 0,2 bis 0,7 %
  • eine Prüfung des Bauvertrages durch einen Rechtsanwalt kostet etwa 250 Euro
  • der Prüfstatiker verlangt zwischen 1.500 und 2.500 Euro
  • das benötigte Bodengutachten kostet zwischen 500 und 3.000 Euro
  • die Kosten für die Vermessungen belaufen sich auf etwa 2.500 Euro
  • die Baubegleitung sowie weitere Gutachten liegen bei etwa 2.500 Euro
  • der Wasseranschluss schlägt mit 2.000 bis 5.000 Euro zu Buche
  • der Anschluss an die Kanalisation kostet zwischen 4.000 und 5.000 Euro
  • der Stromanschluss verursacht Kosten in Höhe von 2.000 bis 3.000 Euro
  • der Anschluss ans Telefonnetz kostet etwa 100 Euro
  • hinzu kommen Kosten für die nötigen Versicherungen wie z.B. Bauherrenhaftpflichtversicherung, Wohngebäudeversicherung (möglichst inklusive Versicherung gegen Elementarschäden
  • optional kann man sich gerade während der Bauphase auch mit einer Baufertigungs- und Bauleistungsversicherung absichern

Wieviel Eigenkapital sollte ich für den Hausbau haben?

Um die nötige Baufinanzierung etwas kostengünstiger zu gestalten, spielt das Eigenkapital eine wichtige Rolle. Denn je höher man dieses in das Gesamtbudget einbringen kann, umso niedriger fällt am Ende die Zinslast aus, da man einen kleineren Kredit beantragen kann.

Aus Faustformel gilt hier: Rund 20% der gesamten Haus Bau Kosten sollten als Eigenkapital einberechnet werden. Wer zudem bei der konkreten Planung bezüglich des Budgets wohlbedacht agiert, kann auch gewisse Eigenleistungen einkalkulieren. Umgangssprachlich als Muskelhypothek bezeichnet, kann so aus der Eigenleistung ein Eigenkapital werden, welches in die Finanzierung einfließt.

Am häufigsten werden unter anderem folgende Arbeiten als Eigenleistungen geplant und durchgeführt, um das Eigenkapital zu erhöhen:

  • Trockenbauarbeiten
  • Malerarbeiten
  • Wärmedämmung
  • Wandverfliesungen
  • Teppichboden, Laminat u.a. verlegen

Bei wöchentlich rund 20 Arbeitsstunden im Rahmen dieser Muskelhypothek kommt eine Kostenersparnis von etwa 10 Prozent zustande, die als Eigenkapital zusätzlich in die kalkulierten Baukosten einfließen können.

Diese Kosten entstehen für die Baufinanzierung

Um ein Haus nach den eigenen Wünschen bauen zu können, ist ein recht großes finanzielles Polster notwendig. Kaum einer hat jedoch diese Summen irgendwo auf dem Sparbuch herumliegen, weswegen die meisten Bauherren eine Baufinanzierung benötigen, um das Projekt Hausbau umsetzen zu können.

Faktoren, die bei der Beantragung einer Darlehenssumme für den Hausbau ebenso einfließen können und sollten, sind neben dem Eigenkapital auch Eigenleistungen sowie staatliche Förderungen.

Kosten für eine solche Finanzierung entstehen in erster Linie durch die damit verbundenen Zinsen, welche auf die Darlehenssumme obenauf kommen und zurückgezahlt werden müssen.

Beispiel für eine Baufinanzierung, bei welcher Eigenleistungen sowie staatliche Förderungen wie Baukindergeld oder KfW-Förderung nicht berücksichtigt wurden:

Grundstückskosten 100.000,00 €
Nebenkosten gesamt 8.790,00 €
• davon Maklerkosten 1.790,00 €
• davon Notar-/ Grundbuchkosten 2.000,00 €
• davon Grunderwerbsteuer 5.000,00 €
Baukosten 250.000,00 €
Eigenkapital 50.000,00 €
Eigenleistung
Nettodarlehensbetrag 308.790,00 €

Fazit

Haus Bau Kosten summieren sich schnell, weswegen es stets von Vorteil ist, alle Kostenpunkte im Blick zu haben. Zudem sollte vor der eigentlichen Planung des Bauprojektes stets eine sehr genaue Prüfung der eigenen finanziellen Situation sowie die Finanzierungsmöglichkeiten begutachtet werden. Denn dieser Punkt ist besonders wichtig, damit der Hausbau am Ende nicht zum finanziellen Fiasko wird.

Foto: lidsspb via Twenty20

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